Proteste gegen Präsident Cartes
Drei Jahre nach dem Amtsantritt des konservativen paraguayischen Präsidenten Horacio Cartes sind in der Hauptstadt Asunción tausende Demonstranten auf die Straße gegangen, um den Rücktritt des amtierenden Staatsoberhauptes und seines Kabinetts zu fordern. Während die Regierung wegen der wachsenden Unzufriedenheit mit ihrer Politik auf offizielle Feierlichkeiten verzichtete, nutzten Oppositionsparteien, Bauernorganisationen und soziale Bewegungen den 14. August 2016 für laute Proteste, so lokale Medien.
Das linke Oppositionsbündnis "Demokratischer Volkskongress" (Congreso Democrático Popular - CDP) mobilisierte über 3.000 Anhänger, so die Tageszeitung "Ultima Hora" am Montag. Laut Ermo Rodríguez, Koordinator des im Mai 2016 gegründeten Zusammenschlusses oppositioneller Parteien und sozialen Bewegungen, habe die Regierung dringende Verbesserungen in Justiz, Jobs, Sicherheit und Gesundheit nicht geliefert. Die Polizei verhinderte das Vordringen der Demonstration vor den Regierungspalast, berichtet "Ultima Hora".
Laut des Umfrageinstituts IBOPE CIES seien 60 Prozent der Paraguayer der Ansicht, die Regierung Cartes habe in drei Jahren Amtszeit die Lebensbedingungen nicht verbessert und "nichts Gutes gemacht" - 2015 waren 40 Prozent dieser Meinung. Am unzufriedensten sind die Befragten mit der Kriminalitätsbekämpfung (30 Prozent) und fehlende Bekämpfung der Armut (17 Prozent). Am wenigsten Kritik (10 Prozent) erhält die Regierung für ihre Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr. (bb)