Präsidentschaftskandidat Estrada wegen Mafia-Verstrickungen in Miami verhaftet
Der guatemaltekische Präsidentschaftskandidat Mario Estrada (58) ist in den USA wegen des dringenden Verdachts auf Drogen- und Waffenschmuggel verhaftet worden. Am Mittwoch, den 17. April 2019 wurde der Politiker der kleinen Partei „Union für den nationalen Wandel“ (UCN) in Miami, Hauptstadt des US-Bundesstaates Florida, gemeinsam mit seinem engen Vertrauten Juan Pablo González Mayorga, festgenommen.
Estrada habe dem mexikanischen Sinaloa-Kartell angeboten im Tausch für die Finanzierung seiner Präsidentschaftskandidatur guatemaltekische Häfen und Flughäfen als Brücken für den Export von tonnenweise Kokain in die USA zur Verfügung zu stellen, erklärt das US-Justizministeriums in einer Pressemitteilung. Als Beweis würde der US-Antidrogenbehörde DEA ein Video mit Estrada und DEA-Agenten vorliegen.
In dem Gespräch mit den DEA-Lockvögeln hätten Estrada und González auch die Ermordung politischer Konkurrenten erwähnt, so die spanische Tageszeitung „El País“. Bei einer Verurteilung drohen den beiden Männern Haftstrafen zwischen zehn Jahren und lebenslang. Für die im Exil lebende Präsidentschaftskandidatin Thelma Aldana ist die Tatsache, dass Estrada vom Wahlgericht für die Präsidentschaftswahlen im Juni zugelassen wurde, während sie wegen Korrpuptionsermittlungen weiter gesperrt ist, Beleg für den „Kollaps“ der Demokratie in Guatemala. (bb)