Präsident stoppt Ausschreibungen für LGBT-Filme
Brasiliens Präsident Jair Messias Bolsonaro hat Ausschreibungen für TV-Serien mit LGBT-Themen für das öffentliche Fernsehen gestoppt. Das berichten brasilianische Medien am Mittwoch, 21. August 2019. Nach Regierungsangaben sollen nun neue Kriterien für die öffentliche Filmförderung ausgearbeitet werden, hieß es. Bolsonaro hatte zuvor angekündigt, keine öffentlichen Gelder für "Sex-Filme" bereitstellen zu wollen.
Der Präsident hatte explizit drei geförderte Filme kritisiert, die über das Leben von trans- und homosexuellen Personen erzählen. Zudem drohte er, die für das Auswahlverfahren zuständigen Mitarbeiter der staatliche Filmagentur Ancine "zu köpfen", also zu entlassen. Vertreter der Filmbranche warnten vor einer Zensur durch die Regierung.
Bereits vor Wochen hatte Bolsonaro die Agentur Ancine kritisiert, weil diese 2011 die Produktion des Kinofilms "Bruna Surfergirl - Geschichte einer Sex-Bloggerin" unterstützte. Der Film über das Leben einer Prostituierten war in Brasilien ein Kassenhit. Medienberichten zufolge soll die Regierung gar die Schließung von Ancine in Erwägung ziehen.