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Präsident stellt Entführern von Journalisten Ultimatum

Klare Worte: Ecuador Präsident Lenín Moreno. Foto: Reuters/D. Tapia
Klare Worte: Ecuador Präsident Lenín Moreno. Foto: Reuters/D. Tapia

Zweieinhalb Wochen nach der Entführung von drei Journalisten im Grenzgebiet zwischen Ecuador und Kolumbien greift Ecuadors Präsident Lenín Moreno durch. Moreno setzte den Geiselnehmern eine Frist von zwölf Stunden, um zu beweisen, dass die Entführten noch leben. Wenn dies nicht geschehe, werde die Regierung "gewaltsam" gegen die Geiselnehmer vorgehen und "nicht zögern, die Menschenrechtsverletzer zu bestrafen". "Wir werden ihnen einen Kampf auf dem Feld liefern, das sie selbst ausgewählt haben, und wir werden sie besiegen."

Der kolumbianische Fernsehsender RCN hatte zuvor Bilder erhalten, die den Verdacht nahelegen, dass die drei Geiseln tot sind. Das Reporterteam aus Ecuador war am 26. März an der Grenze zu Kolumbien verschleppt worden. Dahinter soll eine Splittergruppe der früheren Guerillaorganisation FARC, der Front Oliver Sinisterra, stecken. Der Journalist Javier Ortega, der Fotograf Paúl Riva und der Fahrer Efraín Segarra wollten für die Zeitung "El Comercio" in der Region eine Reportage über Guerilla-Kämpfer machen, die sich dem Friedensprozess zwischen der kolumbianischen Regierung und den Rebellenorganisationen widersetzen. Es wird vermutet, dass abtrünnige Kämpfer der ehemaligen Guerillaorganisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (FARC) für die Entführung verantwortlich sind.

Am 3. April hatte es ein Lebenszeichen der Geiseln gegeben. Der Sender RCN zeigte ein 23-sekündiges Video, in dem die drei Männer angekettet zu sehen waren. Einer der Männer bat Moreno, mit den Entführern über ihre Freilassung zu verhandeln. Die Entführer verlangten von der ecuadorianischen Regierung, die Geiseln gegen in Ecuador inhaftierte Mitglieder ihrer Gruppe auszutauschen.

Moreno kehrt vorzeitig heim

Am Donnerstag teilte RCN mit, neue Bilder der nun offenbar getöteten Geiseln erhalten zu haben. Moreno kehrte daraufhin vorzeitig vom Amerika-Gipfeltreffen in Peru in Ecuadors Hauptstadt Quito zurück. In einer emotionalen Ansprache am Flughafen sagte er an die Entführer gerichtet: "Die Uhr tickt ab jetzt." Er werde nicht zulassen, dass Ecuador ein sicherer Hafen für transnationale Drogenbanden werde. Der Präsident ordnete zugleich eine sorgfältige Untersuchung der Fotos auf ihre Echtheit ein.

Die kolumbianische Regierung und die FARC hatten den jahrzehntelangen Konflikt in Kolumbien 2016 mit einem Friedensabkommen beendet. Etwa 7.000 FARC-Kämpfer gaben ihre Waffen ab. Die Zahl der abtrünnigen Rebellen, die sich nicht an das Abkommen gebunden fühlen, wird auf 1.200 geschätzt. Sie finanzieren sich vor allem über Drogenhandel und illegalen Bergbau. Die FARC war früher häufig in der abgelegenen Region an der Grenze zwischen Ecuador und Kolumbien aktiv.

Quelle: Deutsche Welle, kle/se (afp, ape, dpa)

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