Präsident setzt weiter auf Militär in Cauca
Nach mehrwöchigen Protesten in der kolumbianischen Provinz Cauca hat sich Präsident Juan Manuel Santos am Mittwoch mit Vertretern der indigenen Gemeinden getroffen. Dabei erteilte Santos deren Forderung nach einem Abzug bewaffneter Einheiten eine Absage. Solange er keinen wirklichen Willen zum Frieden sehe, verpflichte ihn die Verfassung zum Schutz der Sicherheit durch Polizei und Streitkräfte, sagte Santos laut der Tageszeitung "El Tiempo". In der umkämpften Provinz gebe es keine Alternative zum Militäreinsatz.
Die Indigenen sind gegen eine Truppenpräsenz in Cauca, weil diese nach ihrer Auffassung Anschläge der linksgerichteten Guerilla FARC und anderer paramilitärischer Gruppen provoziert. Die Situation spitzte sich zu, als der spirituelle Führer des indigenen Stammes Nasa, Lizandro Tenorio Troche, in der Nacht auf Montag ermordet wurde. Nach Angaben des Indigenen-Verbandes CRIC soll die FARC dafür verantwortlich sein. Troche hatte zuvor an Gesprächen mit der Regierung teilgenommen.
Santos rief bei seinem Besuch zu einer Fortsetzung des Dialogs mit der Regierung auf. Vertreter der indigenen Gemeinden hingegen bekräftigten ihre Forderungen. An dem Protest gegen die Militärpräsenz in Cauca beteiligen sich rund 15.000 indigene Bewohner. Zuletzt besetzten Demonstranten mehrere Militäreinrichtungen, um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen.
Quelle: KNA