Präsident gegen Sonderasyl für Kubaner in den USA
Angesichts einer neuen Flüchtlingswelle aus Kuba nach Costa Rica hat dessen Präsident Luis Guillermo Solis die USA aufgefordert, das Sonderasylrecht für kubanische Flüchtlinge abzuschaffen. Solange dieses Gesetz Gültigkeit habe, könne die Migration nicht gestoppt werden, sagte Solis nach Angaben lateinamerikanischer Medien am Donnerstag, 14. April 2016. Mit dem Ende der politischen Eiszeit zwischen den USA und Kuba sei diese Sonderregelung anachronistisch, so das Staatsoberhaupt des zentralamerikanischen Landes.
Hoffnung auf Asyl
Wegen des politischen Tauwetters zwischen Washington und Havanna ist die Zahl der Flüchtlinge aus Kuba zuletzt deutlich gestiegen. Zahlreiche Migranten befürchten, dass eine weitere Verbesserung der Beziehungen ihre Chancen auf Asyl in den USA mindern könnte. In den vergangenen Jahren hatten mehrere Hunderttausend Kubaner ihre Heimat wegen politischer Verfolgung und der schlechten Wirtschaftslage verlassen.
Wet feet, dry feet policy
Wenn kubanische Flüchtlinge die USA auf dem Landweg erreichen, erhalten sie in der Regel Asyl. Flüchtlinge, die auf See aufgegriffen werden, werden dagegen zurückgeschickt. In den vergangenen Wochen versuchten daher wieder Tausende Kubaner, via Mittelamerika in die USA zu gelangen. Da Nicaragua seine Grenze sperrte, kam es in einem Auffanglager in Costa Rica zu einer humanitären Krise. In den vergangenen Tagen strandeten erneut Hunderte Kubaner in Costa Rica und sorgten für eine Verschärfung der Lage.
Quelle: KNA, Foto: UN Women,CC BY-NC-ND 2.0.