Präsident des Obersten Gerichts erklärt Rücktritt
Der seit Anfang Juli schwellende Justizskandal um korrupte Richter und Justizbeamte in Peru geht weiter. Nach landesweiten Protesten Tausender Bürgerinnen und Bürgern trat diese Woche der Präsident des Obersten Gerichts der südamerikanischen Andennation zurück, so lokale Medienberichte am Donnerstag, den 19. Juli 2018.
In einer knapp gehaltenen Erklärung über den Kurznachrichtendienst Twitter erklärte der ranghöchste Richter und Chef der peruanischen Justiz, Duberli Rodriguez, dass er aufgrund der „institutionellen Krise“ zurücktritt. Neben gekauften Urteilen, unter anderem in schweren Fällen von sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, hatten investigative Journalisten auch abgekartete Bewerbungsverfahren für Justizposten öffentlich gemacht.
So wurde ein Video öffentlich, in dem ein Bewerber statt Fachwissen nach der Zubereitung traditionell-peruanischer Kochrezepte befragt wurde, und sich, wie abgesprochen, nach dem Pseudobewerbungsgespräch gegen seine besser qualifizierten Mitbewerber durchsetzte, berichtet die Nachrichtenagentur AP. In der Hauptstadt Lima gingen aus Protest gegen die Zustände rund 5000 Menschen auf die Straße. Präsident Martin Vizcarra bedauerte am Rande einer Veranstaltung, dass Peru über staatliche Institutionen verfügen „die sich das öffentliche Vertrauen nicht verdient haben.“ (bb)