Polizei verhaftet Drogenboss
In Bolivien haben Polizei und Anti-Drogen-Spezialeinheiten den flüchtigen Drogenboss Pedro Montenegro Paz verhaftet und in Handschellen der Öffentlichkeit vorgeführt. „Die bolivianische Polizei hat eine kriminelle Organisation des illegalen Handels, die auf internationalem Niveau arbeitet, identifiziert und zerschlagen“, zitiert die Tageszeitung „La Razón“ am Sonnabend, dem 11. Mai 2019 den Polizeigeneral des Departementos Santa Cruz, Yuri Calderón Calderón.
Wegen illegaler Drogengeschäfte mit Kokain hatte die brasilianische Justiz 2015 die Auslieferung des Drogenbaron aus dem bolivianischen Amazonas-Tiefland-Region Santa Cruz beantragt. Seitdem war Montenegro alias „Pedro Hoffman Sainz“ als Justizflüchtling untergetaucht. Nach weiträumigen Suchaktionen der Sicherheitskräfte an über 52 Orten in den Departamentos La Paz, Cochambamba und Santa Cruz hatte sich der Kokain-König schließlich den Behörden gestellt, berichtet La Razón. Präsident Evo Morales begrüßte die Festnahme auf Twitter, es würde ermittelt, „egal, wer fällt.“
Montenegro habe eng mit teils hochrangigen Polizei-Funktionären zusammengearbeitet, darunter der Chef der Polizei-Spezialeinheiten FELCC in Santa Cruz Gonzalo Medina und Kurt Brun Ríos, Armee-Major in der Kokaanbauregion Chapare. Die beiden und andere Verdächtige befinden sich in U-Haft. Bolivien ist eines der weltweit größten Kokablatt-Produzenten, Grundstoff für Kokain. In den letzten Jahren ist unter der Morales-Regierung, die auf Verhandlungen mit den Bauern statt Gewalt setzt, die Koka-Anbaufläche um 20 Prozent zurückgegangen. (bb)