Peruaner will RWE verklagen
Ein Peruaner aus der Andenstadt Huaraz fordert von dem deutschen Energiekonzern RWE mit Hilfe der deutschen Nichtregierungsorganisation Germanwatch Geld für Klimawandel-Schutzmaßnahmen. Wie Germanwatch am Montag, den 16. März 2015, auf ihrer Webseite mitteilte, solle mit dem Essener Energiekonzern RWE erstmals in Europa "ein Unternehmen, das weltweit zu den größten Treibern des Klimawandels zählt, für den Schutz eines Betroffenen zahlen".
RWE gehört mit seinen Kohlekraftwerken zu einem der größten Treibhausgasemittenten in Europa. Kein Unternehmen in Europa setzte laut einer Studie von 2013 mehr Treibhausgase frei als RWE, so Germanwatch. Das Unternehmen ist laut Untersuchungen aus dem Jahr 2014 für 0,74 Prozent aller weltweit seit Beginn der Industrialisierung (1751) freigesetzten Treibhausgasemissionen verantwortlich, berechnete das US-Institut für Klimaverantwortung in Colorado. Der Peruaner Saúl Luciano Lliuya fordert von dem Aktienunternehmen darum anteilig die Erstattung von Kosten für Schutzmaßnahmen gegen den Klimawandel.
Sollte der Konzern nicht positiv reagieren, so Germanwatch, wolle der Peruaner gegen RWE vor ein deutsches Gericht zu ziehen. Seinem Haus und der peruanischen Andenstadt Huaraz drohe wegen des durch die Gletscherschmelze wachsenden Palcacocha-Gebirgssees oberhalb der Stadt eine Flutkatastrophe, auch sei die Trinkwasserversorgung in Gefahr. "Bleiben wir ohne Wasser oder es gibt eine Flutwelle, dann ist jemand dafür verantwortlich", so Saúl Luciano Lliuya in der Tageszeitung "La República". Der Bauer und Gebirgsführer war bei der UN-Klimakonferenz in Lima im Dezember 2014 an Germanwatch herangetreten. (bb)
Foto: twiga 269. CC BY-NC 2.0