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Peru erhält kostbares Inka-Manuskript aus Brasilien zurück

Das Manuskript aus dem Jahr 1838 war während des Pazifischen Krieges zwischen Chile auf der einen Seite sowie Peru und Bolivien auf der anderen Seite (1879  - 1884) verschwunden. Zuletzt befand es sich im Besitz einer brasilianischen Familie.

Inka, Peru, Lateinamerika, Kolonialgeschichte

Abbildung aus dem Manuskript von Justo Apu Sahuaraura Inca, dem Nachfahren eines Inka-Herrschers. Das wertvolle Dokument stammt aus dem Jahr 1838. Foto: Wikimedia, CCO 1.0

Unter Wissenschaftlern gilt das Manuskript als ein Juwel. In den 1830er Jahren von Justo Apu Sahuaraura Inca (1775-1853) verfasst, trägt es den Titel „“Recuerdos de la monarquía peruana o bosquejo de la historia de los incas” - zu deutsch „Erinnerungen an die peruanische Monarchie oder Skizze der Geschichte der Inka“. Der Autor war ein Nachfahre des Inka-Herrschers Huayna Cápac (1493-1525) und des Prinzen Cristóbal Paullo Inca (1518-1549).

Verfasser kämpfte für Perus Unabhängigkeit von Spanien

Gerardo Trillo von der Nationalbibliothek in Lima erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, der Wert des Dokuments lasse sich gar nicht schätzen. Es handele sich um eine absolute Rarität. Sahuaraura gehörte dem indigenen Adel von Cusco an. Er war ein katholischer Priester und Literatur-Liebhaber und gilt als ein Held des Kampfes für die Unabhängigkeit Perus von der spanischen Kolonialmacht. Für diesen Kampf stellte er sein gesamtes Geld zur Verfügung. Sahuaraura machte in diesem Zusammenhang auch persönlich Bekanntschaft mit dem lateinamerikaweit verehrten Unabhängigkeitskämpfer Simón Bolivar.

Das von Sahuaraura erstellte Manuskript sollte die Erinnerung an das Inka-Reich wieder zum Leben erwecken, dessen Herrschaftsbereich sich im 15. Jahrhundert vom Süden des späteren Kolumbien bis in die Mitte Chiles erstreckte. Sahuaraura bezeichnete sich als letzten Nachfahren der Inka-Herrscher. Zum Schreiben zog er Dokumente heran, die heute verschollen sind. 

Dokument online einsehbar

Während der Besetzung Limas (1881 - 1883) im Pazifischen Krieg, der auch als Salpeterkrieg bekannt ist, entwendeten chilenische Truppen das Dokument aus der Nationalbibliothek. Die brasilianische Sammler-Familie Mindlin, in deren Händen es sich seit 1970 befand, willigte im November 2019 in die Rückgabe an Peru ein. Die Verhandlungen, die das peruanische Konsulat in São Paulo begleitet hatte, zogen sich über zehn Jahre hin. Perus Nationalbibliothek hat das in einem guten Zustand befindliche Dokument digitalisiert, es ist online einsehbar. Die Wissenschaft hofft auf neue Erkenntnisse, zumal kein vergleichbares Dokument aus dem 19. Jahrhundert existiert. 

Außerdem gab die Dirección de Bibliotecas de Chile in den vergangenen Jahren 4.518 Bücher zurück, die ebenfalls während der Besetzung Limas aus der Nationalbibliothek entwendet worden waren.

bs

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