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Peru: Drei Tote bei Protesten in Loreto

In Peru sind drei indigene Männer bei der Eskalation eines Protests ums Leben gekommen. Die Demonstranten protestierten gegen die schlechte Versorgung während der Coronakrise. 

Erdöl, Raffinerie, Amazonas, Ecuador

Erdölraffinerie im ecuadorianischen Amazonasgebiet am Rio Napo. Foto (Symbolbild): Adveniat/Achim Pohl

In der peruanischen Amazonasregion Loreto ist es am vergangenen Wochenende zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Protestlern der Ethnie Kukama gekommen. Infolgedessen kam es offiziellen Angaben zu Folge in den frühen Morgenstunden des 9. August zu einer Schießerei, bei der drei der Demonstranten starben.

Die hauptsächlich jungen Protestierenden hatten bereits vergangene Woche gegen die fehlende medizinische Versorgung während der Corona-Krise protestiert. Als sie keine Aufmerksamkeit von der lokalen Regierung erhielten, besetzten sie in der Nacht von Samstag auf Sonntag den Sitz der kanadischen Ölfirma Petrotal. Zehn weitere sowie sechs Polizisten wurden verletzt.

Gegensätzliche Aussagen

Die involvierten Polizisten beschrieben, dass die Demonstranten neben der besseren gesundheitlichen Versorgung während der Corona-Krise auch einen Stopp der Ölförderung in der Region anstreben. Diese hätte in der Vergangenheit die Umwelt in der Region stark verschmutzt. Als sich die Polizisten auf diese Forderung nicht einließen, sollen die Kukama das Feuer eröffnet haben. Der Vorsitzende der Regionalen Organisation Indigener Völker des Ostens (Orpio) Jorge Pérez bezeichnete diese Darstellung als komplette Lüge. Die Demonstranten hätten keine Schusswaffen bei sich gehabt, sondern lediglich die traditionellen Speere als Waffe bei sich getragen. Dementsprechend hätten nur die Polizisten in der besagten Nacht geschossen. Vor diesem Hintergrund forderte Pérez eine umfassende Untersuchung des genauen Tathergangs.

Viele Bewohner der Region fühlen sich von der Regierung im Stich gelassen, ganz gleich ob es um die Infrastruktur des Gesundheitssystems geht oder die nachhaltigen ökologischen Schäden durch die Ölforderung. Wie fragil das Gesundheitssystem vor Ort ist, zeigte sich zu Beginn der Corona-Pandemie Anfang Mai. Aufgrund der sprunghaft steigenden Infektionen mit dem neuartigen Virus, fehlenden Sauerstoffs sowie mangels medizinischen Personals war das Gesundheitssystem hoffnungslos überlastet und brach zusammen.

aj (el país)

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