Parlament verabschiedet Transgender-Gesetz
In Chile hat das Abgeordnetenhaus den gesetzlichen Weg geebnet, damit Menschen auf Antrag bei den Behörden ihr Geschlecht ändern lassen können. Am Mittwoch, den 12. September 2018, stimmte eine Mehrheit von 95 Abgeordneten für, 46 Parlamentarier gegen die Gesetzesnovelle, berichten lokale Medien über die historische Stärkung des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung.
Die Befürworter sagten es sei notwendig, die Menschenrechte der in Chile häufig diskriminierten Minderheit sicherzustellen. Die Gegner nannten den Vorstoß falsch, dahinter stehe allein eine „Gender-Ideologie“, berichtet die Tageszeitung „24horas“ von der Parlamentsdebatte. Laut dem verabschiedeten Gesetz kann jeder Erwachsene ab 18 Jahren sein Geschlecht auf Antrag zweimal im Leben ändern lassen, zuständig ist die nationale Meldebehörde des Landes.
„Chile hat gewonnen! Wir machen weiter Fortschritte. Das ist ein historischer Schritt für die Inklusion von Trans-Identitäten“, twitterte die chilenische Aktivistin für das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung Mariana Loyola. Auch die chilenische Organisation für die Verteidigung der Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bi, Trans und Intersexuellen Menschen (MOVILH) feierte die Norm als „historisch“. Die chilenische CNN-Reporterin Mónica Rincón appellierte in einer Kolumne an die Gegner, sie sollten sich vorstellen dazu gezwungen zu werden „ihre Hosen wegzuwerfen und Röcke und Strümpfe tragen zu müssen“. (bb)