Papst spricht erstmals eine Frau aus Brasilien heilig
Papst Franziskus hat am Rande der Amazonas-Synode die brasilianische Ordensschwester "Dulce" Lopes Pontes vergangen Sonntag, den13. Oktober 2019 heiliggesprochen. Sie ist damit die erste Frau aus Brasilien, der diese Würde zuteil wird.
"Schwester Dulce", die 2011 selig gesprochen wurde, entstammt einer gut situierten Mittelschichtsfamilie. Mit 18 wurde sie Mitglied der "Missionsschwestern von der Unbefleckten Empfängnis der Mutter Gottes", wo sie nach dem Vornamen ihrer Mutter den Ordensnamen "Dulce" (deutsch: süß) erhielt. Schon im jungen Alter tat sie sich mit dem deutschen Ordensbruder Hildebrando Kruthaup (1902 - 1986) zusammen. Kruthaup war der Begründer des "Arbeiterringes" in Salvador da Bahía, einem Netzwerk für die soziale Unterstützung armer Familien in der nordbrasilianischen Stadt.
Dulce arbeitete als Lehrerin, kümmerte sich um Kranke und Sterbende, brach auf der Suche nach Wohnraum für Obdachlose in leerstehende Häuser ein. 1949 gründete sie im Hühnerstall ihres Klosters eine Krankenstation. 1960 eröffnete sich das "Hospital Santo Antônio" mit 150 Betten, das bis 1983 auf 1000 Betten erweitert wurde. 1959 gründete sie die "Sozialwerke Schwester Dulce", 1964 das "Erziehungszentrum Santo Antônio" in der Küstenstadt Simões Filho. 1988 wurde sie für ihr karitatives Wirken für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Nach einer Lungenerkrankung starb sie 1992 im Alter von 77 Jahren.