Papst ruft junge Indigene zur Bewahrung ihrer Kultur auf
Papst Franziskus hat sich vor dem Weltjugendtag in Panama an indigene Jugendliche gewandt und sie zur Bewahrung ihrer Identität aufgerufen. Aus den eigenen Wurzeln komme die Kraft zu wachsen, zu blühen und Frucht zu bringen, sagte er in einer am Freitag, 18. Januar 2019, verbreiteten Videobotschaft. Darin bestärkte er junge indigene Katholiken, den christlichen Glauben aus ihrem "Jahrtausende alten Reichtum der eigenen Kultur" zu leben.
Franziskus wandte sich an indigene Jugendliche, die von Donnerstag bis Montag im indigenen Territorium Ngöbe-Bugle im Westen Panamas ein eigenes Katholikentreffen veranstalten. Der eigentliche Weltjugendtag findet von Montag bis Sonntag in Panama-City statt. Am Mittwoch reist dazu auch der Papst an. Franziskus nannte die Besinnung auf die kulturellen Wurzeln eine Form, das indigene Gesicht der Kirche zu zeigen und den Einsatz für die Bewahrung des "gemeinsamen Hauses" der Erde zu bekräftigen. Es gehe darum, an einer "gerechteren und menschlicheren" Welt mitzuarbeiten.
"Diese jungen Indigenen haben das Potenzial, die Welt zu verändern!", ist Pater Michael Heinz, Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, überzeugt, der an dem Treffen der rund 350 Jugendlichen aus 12 verschiedenen Ländern Lateinamerikas teilgenommen hat. Die Gemeinschaftserfahrung habe den Jugendlichen Mut gemacht und sie darin bestärkt, im Einklang mit Mutter Erde zu leben. "Adveniat wird sie auch weiterhin begleiten", versicherte Pater Heinz im Interview. Adveniat hatte das Treffen im Vorfeld finanziell unterstützt.
Der alle drei Jahre an wechselnden Orten organisierte katholische Weltjugendtag wird erstmals im zentralamerikanischen Panama ausgetragen. Das Großtreffen findet drei Monate nach einer weltweiten Bischofssynode zum Thema Jugend statt. Im Oktober plant der Vatikan eine weitere Bischofssynode zur Amazonasregion, bei der es auch um indigene Kultur und ökologische Fragen gehen soll.