Pablo Albarenga aus Uruguay ist "Fotograf des Jahres"
Der Uruguayer stellt in seiner Serie „Seeds of Resistance“ gefährdete Landschaften dar und porträtiert Menschen, die um ihre Heimat kämpfen.
Die World Photography Organisation hat am 9. Juni in London die Gewinner der Sony World Photography Awards 2020 bekanntgegeben. Als Fotograf des Jahres erhält Pablo Albarenga aus Uruguay ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Dollar. Für seine Serie „Seeds of Resistance“ hat er vor allem Landschaften in Brasilien sowie Gebiete fotografiert, die durch den Bergbau und die Agrarindustrie bedroht sind. Seine stilisierten Porträts aus der Vogelperspektive rücken Menschen in den Mittelpunkt, die sich für den Naturschutz einsetzen. Albarenga, 1990 in Montevideo geboren, knüpft in seinen Bildern eine Verbindung zwischen den abgebildeten Aktivisten und ihrer Heimat. Es geht darum aufzuzeigen, dass Kultur und Geschichte der Menschen eng mit dem Land verknüpft sind, für dessen Erhalt sie kämpfen.
Betrachtung Lateinamerikas nicht Fremden überlassen
Pablo Albarenga versteht sich als Dokumentarfotograf und visueller Erzähler. In seiner Arbeit setzt er sich mit dem Prozess der Kolonisierung auseinander, der bis in die Gegenwart das Leben der Ureinwohner Lateinamerikas prägt. Der uruguayische Fotograf zeigte sich erfreut darüber, dass der Preis nach Lateinamerika geht – ein Kontinent, der lange Zeit vor allem mit den Augen Fremder betrachtet worden sei. Pablo Albarenga rief in einem Youtube-Interview Lateinamerikas "Geschichtenerzähler" zur Zusammenarbeit auf, um den neuen Stimmen Gehör zu verschaffen. Während die Coronapandemie weltweit im Fokus stehe, setze sich die Zerstörung des Amazonasregenwaldes ungebremst fort. Indigene Völker hätten zu dem Land, auf dem sie lebten, eine ganz andere Beziehung als die Mehrheitsgesellschaften.
In der Kategorie Architektur-Fotografie belegte außerdem der Argentinier José de Rocco den dritten Platz. Seine Bilder ähneln einem visuellen Rätsel.