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Venezuela |

Oppositionschef Guaidó ist zurück

Erst durfte er nicht ausreisen - und tat es dennoch. Dann drohte ihm die Festnahme - und er kam trotzdem in sein Heimatland. Juan Guaidó wurde nicht nur von jubelnden Anhängern empfangen.

Juan Guaidó (Foto: Reuters/C. Jasso)

Nach seiner Werbetour durch Südamerika ist der selbst ernannte Übergangspräsident Juan Guaidó nach Venezuela zurückgekehrt. Ungeachtet einer drohenden Festnahme traf er am Flughafen Maiquetía nahe der Hauptstadt Caracas ein. Zahlreiche Anhänger hießen den Oppositionsführer dort willkommen. Außerdem waren die Botschafter mehrerer EU-Länder, darunter Deutschlands, zur Begrüßung versammelt. Anschließend fuhr Guaidó weiter ins Stadtzentrum, wo er vor Zehntausenden Menschen zu weiteren Protesten gegen Staatschef Nicolás Maduro aufrief. Im ganzen Land gingen Demonstranten gegen die sozialistische Regierung des amtierenden Staatschefs auf die Straße.

Im laufenden Machtkampf ist Guaidós Rückkehr eine Provokation für Maduro. Wegen eines Ermittlungsverfahrens und einer Ausreisesperre hätte der 35-Jährige das Land eigentlich gar nicht verlassen dürfen. Nun könnte er festgenommen werden.

"Risiken sind bekannt"

"Wir sind wie freie Bürger nach Venezuela eingereist. Niemand sollte das Gegenteil behaupten", schrieb Guaidó auf Twitter. "Wir kennen die Risiken", fügte er nach seiner Ankunft hinzu. "Das hat uns noch nie aufgehalten." Für den Fall seiner Festnahme gab er seinen Anhängern bereits Anweisungen via Twitter: "Wenn das Regime versucht, mich zu verschleppen, sind die weiteren Schritte klar: Demonstrationen, Zusammenarbeit mit unseren internationalen Verbündeten, mit Parlamentariern auf der ganzen Welt." Auch die Vereinigten Staaten bezogen Stellung. "Die sichere Rückkehr von Juan Guaidó nach Venezuela hat für die USA höchste Bedeutung", schrieb US-Vizepräsident Mike Pence auf Twitter. Jede Art von Gewalt oder Einschüchterung gegen ihn werde nicht toleriert.

In den vergangenen Tagen war Guaidó durch die Region gereist. Er warb in Brasilien, Kolumbien, Argentinien, Ecuador und Paraguay um Unterstützung für seine Gegenregierung. Zahlreiche Staaten, darunter die USA und Deutschland, erkennen Guaidó als rechtmäßigen Übergangspräsidenten an. Maduro kann sich allerdings noch immer auf die Unterstützung des mächtigen Militärs stützen.

"Der Einzige, der von Krieg spricht, ist Maduro"

Guaidó rief die Soldaten erneut dazu auf, dem amtierenden Staatschef die Gefolgschaft zu verweigern und sich den Regierungsgegnern anzuschließen. "Die Streitkräfte sollten ihrer historischen Verantwortung gerecht werden", erklärte er. "Der Einzige, der vom Krieg spricht, ist Maduro." Es gebe jedoch keine Wahl zwischen Krieg und Frieden, "denn wir alle wollen Frieden". Die Wahl in Venezuela bestehe vielmehr "zwischen Diktatur und Demokratie, zwischen Armut und Wohlstand".

Das Land mit den größten bekannten Ölvorkommen der Erde leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise. Aus Mangel an Devisen kann Venezuela kaum noch Lebensmittel, Medikamente und andere Bedarfsgüter einführen. Viele Menschen hungern. Über drei Millionen Venezolaner haben ihre Heimat bereits verlassen.

Quelle: Deutsche Welle, jj/rb (dpa, afp)

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