OAS-Sondergipfel zur Lösung des Grenzkonflikts
Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat beschlossen, zur Lösung des Grenzkonflikts zwischen Nicaragua und Costa Rica eine Außenminister-Sondersitzung einzuberufen. Damit folgt die OAS dem Antrag Costa Ricas. 22 Delegationen stimmten für die Einberufung dieses Gipfels. Sieben Delegationen enthielten sich, Venezuela votierte gegen das Treffen.
Costa Ricas Präsidentin Laura Chinchilla sagte, sie hoffe, dass die OAS Sanktionen gegen das Nachbarland verhänge. Sie wirft der Regierung Nicaraguas vor, in den vergangenen Wochen die Grenze zwischen beiden Staaten durch Ausbaggerungsarbeiten am Fluss San Juan verletzt zu haben. Außerdem seien dort Truppen stationiert worden. Am Donnerstag vergangener Woche hatte Costa Rica Klage vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag eingereicht.
Auch Nicaraguas Präsident Daniel Ortega kündigte eine Klage vor dem IGH an und verteidigte sein Vorgehen: Die Arbeiten am Fluss San Juan seien notwendig, um das Gewässer schiffbar zu machen. Die Truppen auf der eigenen Uferseite dienten dazu, den Drogenhandel zu verkämpfen. Der OAS warf er Scheitern vor und drohte mit dem Rückzug Nicaraguas aus dem Bündnis. (pw)
Quelle: Púlsar