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Politik |

Niedrige Zufriedenheit mit der Demokratie

Studenten demonstrieren in der chilenischen Haupstadt Santiago de Chile gegen die Bildungspolitik der Regierung. Foto:Adveniat/Hoch
Studenten demonstrieren in der chilenischen Haupstadt Santiago de Chile gegen die Bildungspolitik der Regierung. Foto:Adveniat/Hoch

Ein Großteil der Lateinamerikaner hält die rein repräsentative Demokratie nicht für die beste Regierungsform. Dies geht aus einer Studie über Demokratiezufriedenheit hervor, die das Pew-Forschungsinstitut herausgegeben hat. Die Forscher befragten knapp 42.000 Menschen in insgesamt 38 Ländern. Demnach unterstützen im Durchschnitt lediglich 19 Prozent der Bevölkerung in Lateinamerika die Form der jetzigen Regierung vollends. Der Prozentsatz ist mit 24 Prozent in Argentinien am höchsten und mit neun Prozent in Mexiko am niedrigsten. Der Glaube an die Demokratie ist in Europa und den USA mit durchschnittlich 37 Prozent am stärksten ausgeprägt. Der globale Durchschnitt liegt bei 23 Prozent.

Offenheit für andere Regierungssysteme

45 Prozent der Lateinamerikaner erklären sich mit der Demokratie einverstanden, sind aber auch offen für andere Formen der Regierung, wie beispielsweise einer autoritären Führungsperson oder dem Erlass von Gesetzen durch Expertenkommissionen. Diese Aussage findet sich in Mexiko mit 48 Prozent am häufigsten und mit 38 Prozent in Chile am niedrigsten. Auch global betrachtet vertreten die meisten Befragten diese Meinung - durchschnittlich 47 Prozent. Fast ein Viertel (24 Prozent) der Bevölkerung Lateinamerikas stellt sich in der Umfrage sogar gegen die Demokratie und hält eine autoritäre Form der Regierung für besser. Dies trifft am meisten auf die Menschen in Peru (28 Prozent) zu und am wenigsten auf die Venezolaner (15 Prozent).

Den Experten vom Pew-Institut zufolge steht und fällt der Glaube an die Demokratie zum einen mit ihrem Funktionieren und zum anderem mit dem Wohlstand eines Landes. Diese Aspekte könnten das Zweifeln vieler Lateinamerikaner an der Demokratie teilweise erklären. Die Länder hatten in den vergangenen zwei Jahren mit einer schweren Rezession zu kämpfen und die Wirtschaft erholt sich nur langsam. Darüber hinaus haben einige umfassende Korruptionsskandale - allen voran die Affäre um die Baufirma Odebrecht - das Vertrauen in Politiker und die demokratischen Institutionen massiv geschwächt. (aj)

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