Neue Gewalt in Chile nach Tod von Fußballfan
In Chile ist es nach dem Tod eines Fußballfans erneut zu gewalttätigen Angriffen von Regierungsgegnern auf Sicherheitskräfte gekommen. "Diese Woche war die gewalttätigste in 2020 und sie erinnert uns an die schlimmsten Momente im Oktober", erklärte der General der Hauptstadtpolizei in Santiago Enrique Bassaletti am Donnerstag gegenüber dem TV-Sender "24horas".
Auslöser der jüngsten Proteste war der Tod eines Fans des Fußballvereins Colo Colo. Dieser war nach einem Ligaspiel von einem Polizeitransporter überrollt und getötet worden. Anschließend kam es in den Hauptstadt-Gemeinden Pudahuel, Quilicura, San Ramón und anderen zu Angriffen auf Polizisten, Polizeifahrzeuge und rund 20 Polizeistationen. Offiziellen Angaben zufolge seien bei den Attacken mit Molotov-Cocktails und dem Legen von Bränden insgesamt 33 Polizeibeamten verletzt worden.
Zu einem weiteren Vorfall kam es, als Protestierende einen Bus des öffentlichen Nahverkehrs kaperten und einen Demonstranten anfuhren. Nach dem Unfall verprügelten Zeugen des Vorfalls den Fahrer des Busses, der mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde, berichtet "24horas". Busse des öffentlichen Nahverkehrs seien zudem angezündet worden, das Rathaus der Gemeinde Chacabuco sei abgebrannt und Unbekannte steckten eine Filiale der "Banco Estado" in Brand. In Quilicura seien drei Supermärkte geplündert worden. Die Polizei nahm eigenen Angaben zufolge insgesamt 32 Personen fest. (bb)