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Neue Antidrogenstrategie weckt Erwartungen

In Lateinamerika hat die neue Antidrogenstrategie der US-Regierung große Erwartungen geweckt. In Kolumbien, dem Hauptanbauland von Koka, begrüßten Experten am Donnerstag das neue US-Programm, das sich endgültig vom unilateralen Drogenkrieg der letzten vier Jahrzehnte verabschiedet und fortan mehr Wert legt auf Kooperation und die Verringerung des heimischen Konsums. „Angesichts der Brutalität und Barbarei der Kartelle und der Bedrohung, die sie für die Demokratie und die Wirtschaft darstellen, brauchen wir intelligentere und effizientere Strategien als die bisherige“, sagte US-Außenministerin Hillary Clinton.

„Wir freuen uns über diese ausgewogene neue Sichtweise die nicht nur die Produktion und damit die Angebotsseite betrachtet, sondern auch die Nachfrage, also den Konsum“, sagte der Chef der kolumbianischen Polizei, Oscar Naranjo. „Wenn beide Enden der Kette angegangen werden, ist dies aus unserer Sicht erfolgversprechender.“ Vizepräsident Francisco Santos sprach ebenfalls von einem „wichtigen Schritt nach vorne“, da die Konsumenten die Hauptverantwortlichen für das Problem seien. Er erwarte nun einen ähnlichen Schritt und ernsthafte Anstrengungen zur Minderung des Konsums von Europa, dem „am schnellsten wachsenden Absatzmarkt für Kokain“. Mexikos Präsident Felipe Calderón begrüßte den US-Plan und erklärte, auch Mexiko setzte stärker auf Prävention. Calderón hat 2006 den Kartellen den Krieg erklärt. Seither starben über 15.000 Menschen in den blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften und den unter Druck geratenen Kartellen.

Die Kehrtwende in der US-Drogenpolitik hatte sich schon länger abgezeichnet. In den vergangenen Monaten hatten US-Funktionäre bei Reisen nach Lateinamerika immer wieder die Notwendigkeit einer integralen Politik betont. Der US-Plan setzt sich zum Ziel, den Drogenkonsum in den kommenden fünf Jahren um 15 Prozent zu verringern, womit die Zahl der Drogentoten um zehn Prozent gesenkt werden könne. Die Drogenmenge soll sogar um 40 Prozent gesenkt werden. Auch für die Prävention wird es mehr Geld geben. Rund 20 Millionen Menschen konsumieren in den USA Drogen, bis zu 40.000 sterben jedes Jahr an ihrer Sucht.

An der militärischen und geheimdienstlichen Zusammenarbeit zwischen den USA und den lateinamerikanischen Länder zur Bekämpfung des Drogenhandels ändert sich vorerst allerdings nichts. Die USA haben den Kampf gegen den Drogenschmuggel in Kolumbien in den vergangenen zehn Jahren mit rund sechs Milliarden Dollar unterstützt und unerhalten dort mehrere Militärstützpunkte; Mexiko erhielt 1,4 Milliarden seit 2007. Mehr Wert wollen die USA künftig allerdings auf soziale Projekte legen, damit den Koka- und Mohnbauern wirtschaftliche Alternativen geboten werden.

Autorin: Sandra Weiss

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