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Chile |

Nationalpark-Fläche um fast 40 Prozent erweitert

Wanderung durch den Nationalpark Conguillio. Foto: Adveniat/Escher
Wanderung durch den Nationalpark Conguillio. Foto: Adveniat/Escher

Ende Januar unterzeichneten Chiles noch amtierende Präsidentin Michelle Bachelet und die Vorsitzende der Tompkins-Stiftung, Kristine McDivitt Tompkins, die Dekrete, mit denen der Parque Nacional Pumalín und der Parque Nacional Patagonia geschaffen werden.

Die Stiftung wurde von dem 2015 bei einem Kajak-Unfall ums Leben gekommenen US-Milliardär und Anthroposophen Douglas Tompkins gegründet, der unter anderem Chef von The North Face, einem Unternehmen für Outdoor-Bekleidung war. Durch Käufe riesiger Flächen in Patagonien avancierte Tompkins zum größten Privatgrundbesitzer in Chile und engagierte sich ebenfalls in Argentinien.

Chile weltweiter Vorreiter beim Naturschutz

Chile steigt damit zu einem der weltweit führenden Länder auf, was den Naturschutz betrifft. Präsidentin Bachelet bezifferte in ihrer Rede die Vergrößerung der Nationalparkfläche auf 38,5 Prozent. Im März 2017 hatte Bachelet mit McDivitt Tompkins vereinbart, ein Netz von fünf neuen Nationalparks zu schaffen und drei Nationalparks zu erweitern. 90 Prozent der Fläche gehören dem chilenischen Staat, 10 Prozent sind eine Schenkung der Tompkins-Stiftung - vermutlich die größte private Schenkung, die es weltweit jemals gab. Die Gesamtfläche entspricht jener der Schweiz oder der mehr als dreifachen Größe der US-Nationalparks Yosemite und Yellowstone zusammengenommen.

Kette von 17 Nationalparks im Süden Chiles

Über eine Strecke von rund 2.500 Kilometern verfügt Chile nun über eine „Route der Nationalparks“. Von Puerto Montt bis Kap Hoorn erstreckt sich eine Kette von 17 Nationalparks. Sie dürfte dem ohnehin schon boomenden Tourismus in Chile zusätzliche Impulse geben. Die englische Zeitung „The Guardian“ zitierte den Umweltaktivisten Hernán Mladinic. Er bezeichnet Nationalparks als den Goldstandard des Naturschutzes. Für jeden in einen Nationalpark investierten Dollar, erhalte man zehn Dollar zurück. Das Ganze sei profitabler als Kupfer.

Bei aller Freude kommt aber auch Kritik. Greenpeace Chile hält die angekündigte Schaffung des Parque Nacional Kawésqar insofern für problematisch, als das sich anschließende Meer nicht ebenfalls unter Schutz gestellt werde. Auf dem Gebiet des mit 28.000 Quadratkilometern größten Nationalparks innerhalb des geplanten patagonischen Nationalparknetzes lebt das indigene Volk der Kawesqar. Dieses hatte im November 2017 aus dem Fernsehen von dem Vorhaben erfahren.

Lachsfarmen bedrohen das indigene Volk der Kawesqar

Greenpeace prangert an, dass der Nationalpark zwar den Namen der Indigenen trage, deren Kultur und Tradition aber nicht respektiert werde. Da das angrenzende Meer nicht unter Schutz gestellt werde, drohe die Ansiedlung von Lachsfarmen mit den bekannten ökologischen Folgen wie der Verwandlung des Meeres in eine Müllkippe. Die Kawesqar würden der Schaffung des Nationalparks zustimmen, jedoch unter der Voraussetzung, dass das Meer mit einbezogen werde. Die Indigenen befürchten, dass sie, wenn sie in der Nähe einer Lachsfarm fischen, mit hohen Geldstrafen belegt werden könnten. Die Unternehmen dagegen fügten, da es keine Kontrolle gebe, jenem Ökosystem schweren Schaden zu, das von den Kawesqar seit Urzeiten gehütet wurde. (bs)

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