Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Brasilien |

Mord häufigste Todesursache unter Jugendlichen

Was die meisten Europäer nur aus TV-Krimis kennen, ist für Jugendliche in Brasilien grausame Realität: für fast die Hälfte aller Todesfälle im Jugendalter ist Mord die Ursache. Nur ein Viertel der Todesfälle haben natürliche Ursachen, 22 Prozent sterben bei Unfällen. So lauten die Ergebnisse einer Studie des Kinderhilfswerk Unicef zusammen mit der brasilianischen Regierung und Beobachtern in den Elendsvierteln für die 267 brasilianischen Städte mit mehr als 100´000 Einwohnern ausgewertet wurden.
In Brasilien sterben alljährlich etwa 5.000 Kinder und Jugendliche bei Gewalttaten. Zwei von tausend Kindern im Alter von zwölf Jahren erreichen demnach nicht das 19. Lebensjahr. Die Studie prognostiziert zwischen 2006 bis 2012 den gewaltsamen Tod von mehr als 33.000 Jugendlichen. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva versprach, das Problem durch vermehrte Anstrengungen im Kampf für bessere Bildung und gegen Jugendarbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen.
Betroffen sind vor allem arme, schwarze, männliche Jugendliche: Ein schwarzer Teenager fällt in Brasilien drei Mal so wahrscheinlich einem Mord zum Opfer wie ein weißer. Das Risiko, gewaltsam zu sterben, ist für Jungen zwölf Mal so hoch wie für Mädchen. Hauptursache für Tötungsdelikte sind neben Armut, mangelnder Bildung und Arbeitslosigkeit auch der steigende Drogenkonsum. Von der Gewalt sind auch Sozialarbeiter und Kirchenvertreter betroffen. So starb im Juni 2009 der brasilianische Jugendseelsorger Padre Gisley Azevedo Gomes an den Folgen eines bewaffneten Überfalls. Der Priester, ein Projektpartner des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, hatte gemeinsam mit Jugendlichen eine Kampagne gegen die Jugendgewalt in Brasilien ins Leben gerufen. Adveniat-Geschäftsführer Prälat Bernd Klaschka appellierte daran, weiter für soziale Gerechtigkeit und Frieden zu kämpfen und sich den Ursachen der Gewalt zuzuwenden. „Gewalt wird nicht durch Stacheldraht und Gewehrfeuer aufgehalten, sondern durch Solidarität, Liebe und Gerechtigkeit. Hier ist die gesamte Gesellschaft und auch die Politik herausgefordert.“

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