Mindestens neun Tote bei Kämpfen in Gefängnis
Die meisten Haftanstalten in Brasilien sind überfüllt, die Zustände sind katastrophal. Immer wieder gibt es Gewalttaten. Jetzt kam es zu Kämpfen zwischen zwei Banden in einer Haftanstalt in Goi"nia. Mindestens neun Menschen starben bei dem Bandenkrieg. Weitere 14 wurden verletzt, als Häftlinge aus einem Flügel der Strafanstalt in einen anderen Teil eindrangen und dort Matratzen in Brand steckten, wie die Zeitung "Folha de S. Paulo" unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden berichtete. Mindestens zwei der Todesopfer wurden enthauptet, andere sollen verstümmelt worden sein.
Viele Häftlinge nutzen die Kämpfe zur Flucht
Nach Einschätzung der Ermittler kämpfen in der Haftanstalt mehrere verfeindete Banden um die Vorherrschaft. Spezialeinsatzkräfte der Polizei brachten das Gefängnis wieder unter Kontrolle. Während der Krawalle im halboffenen Vollzug der Justizvollzugsanstalt von Goi"nia brachen mehr als 100 Gefangene aus.
Einige konnten kurz drauf wieder festgesetzt werden, aber fast 80 Häftlinge sind weiterhin auf der Flucht. In Medienberichten heißt es, in Goi"nia seien mehr als 900 Menschen inhaftiert, nur fünf Wachleute stünden für sie bereit.
In den völlig überfüllten Gefängnissen Brasiliens kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Gangs. Vor einem Jahr wurden bei Kämpfen in verschiedenen Haftanstalten insgesamt über 120 Gefangene getötet.
Quelle: DW.de, haz/myk (afp, rtr, dpa)