Militär-Razzia im Agrar-Institut INA
Am Morgen des 23. November haben nach Informationen des Red Marazánica de Información etwa 500 Schutzpolizisten und Soldaten den Zugang zu Einrichtungen des Nationalen Agrar-Instituts (INA) in Sinaloa, in der Gemeinde Tocoa (Department Colón) blockiert.
Den Mitarbeitern des Instituts, die gemeinsam mit Kleinbauern der Organisation Muca an Projekten zur Fisch- und Geflügelzucht arbeiten, wurde der Zutritt zum Institut verwehrt. Muca macht in einer Stellungnahme den Großgrundbesitzer Miguel Facussé Barjum verantwortlich, den Einsatz von Streitkräften und Polizei in die Wege geleitet zu haben.
Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften des Großgrundbesitzers Miguel Facussé und Angehörigen der Bauernorganisation von Aguan (MCA) im Zuge eines Landkonflikts waren am 15. November fünf Bauern ums Leben gekommen.
Waffenlager im Institut vermutet
Das honduranische Blatt „El Tiempo“ berichtet, Geheimdienst und Militär hätten eine Razzia im INA durchgeführt. Man habe Kenntnis darüber erhalten, dass Guerilla-Truppen in der Region ausgebildet würden und etwa 1.000 Maschinengewehre im Umlauf seien, zitiert das Blatt den Präsidenten Porfirio Lobo.
Die Operation solle die Sicherheit in der Region wieder herstellen, die durch bewaffnete Gruppen gefährdet sei. Die Gruppen, die die Region destabilisieren wollten, seien den kolumbianischen Paramilitärs zuzurechnen, so Lobo.
Kriminalisierung der Bauernbewegung
Der Bauernführer Rafael Alegría verurteilte dieses Vorgehen. Es habe zum Ziel, die Bewegung zu denunzieren und deren Führer zu kriminalisieren, so Alegría. "Das Schlimme daran ist, dass es so den Anschein hat, dass die bewaffneten Sicherheitskräfte des Staates völlig unabhängig und nicht unter dem Befehl des Präsidenten agieren“, erklärte er gegenüber dem Blatt. César Ham, Direktor des INA, erklärte gegenüber dem Blatt, das Institut INA besitze nur die bei Sicherheitsdiensten üblichen Waffen. Die Aktion solle möglicherweise das Personal des Instituts einschüchtern. (bh)
Quelle: Adital