Migrantenheim gewinnt Auszeichnung
Die Arbeit des Migrantenheims Belén, Posada del Migrante in Saltillo wurde am Donnerstag (12.11.) mit der "Reconocimiento Pedro Arrupe, S.J. 2009" gewürdigt. Die Universidad Jesuita de Guadalajara (ITESO) verlieh die Auszeichnung an Priester Pedro Pantoja Arreoja stellvertretend für alle ehrenamtlichen Mitarbeiter des Heims. Seit vier Jahren arbeiten die Universität und ihre Studenten und die Posada del Migrante zusammen an sozialen Projekten und der Weiterentwicklung ehrenamtlicher Tätigkeit.
Das Migrantenheim ist eines von fast 40 seiner Art in Mexiko. Viele Migranten kommen aus Mittelamerika und durchqueren Mexiko nur auf ihrem Weg in die USA. Sie sind tagelang zu Fuß unterwegs und haben als illgegale Einwanderer in Mexiko keine Rechte. Eine schützende Unterkunft kann lebensrettend sein, damit Migranten nicht von Organhändlern umgebracht werden.
Ihre Reise birgt viele Gefahren, denn die meisten Migranten springen auf Güterzüge auf. Diese Züge kommen aus Mittelamerika und fahren auf ihrer Route in die USA durch Mexiko. Meist in der Nacht warten Migranten auf diese Züge, um mit in den Norden zu fahren. Das Unterfangen ist äußert gefährlich und viele von ihnen erleiden schwere Verletzungen, wenn sie von den Wagons fallen. Im Migrantenheim in Saltillo können sie unterkommen und erhalten psychische und medizinische Betreuung. Viele verlieren auf ihrer Flucht aus der Heimat ein Bein oder einen Arm, weil sie unter die Räder der Züge geraten.
In den letzten Monaten ist die Arbeit des Migrantenheims schwierig geworden. Bewohner beschweren sich über die Migranten und der Politik ist das Projekt ein Dorn im Auge. Seit es 2002 vom Bistum Satillo gegründet wurde, sind immer mehr Menschen gekommen, die eine Übergangsbleibe suchen. Mit finanzieller Hilfe aus Deutschland von Adveniat wurde das Heim weiter ausgebaut und vergrößert. Obwohl Adveniat das Migrantenheim weiter mit Spenden aus Deutschland unterstützen könnte, ist die Arbeit am Neubau ins Stocken geraten. Die Zukunft des Migrantenheims ist angesichts der teilweisen Ablehnung seitens Mexikos ungewiss.