Mexiko: Archäologen entdecken älteste Maya-Stätte der Geschichte
Forscher vermuten, dass die Anlage rund 1.000 Jahre vor Christus entstand. Auf dem künstlich angelegten Plateau befand sich auch eine vier Meter hohe Pyramide.
Einem jüngsten Bericht des Wissenschaftsmagazins "Nature" zufolge haben Archäologen einen wahren Sensationsfund der präkolumbianischen Maya-Zivilisation gelandet. Laservermessungen und Luftaufnahmen im mexikanischen Bundesstaat Tabasco am bisher unbekannten Ort Aguada Fénix hätten ein "künstlichens Plateau, das 1.400 Meter lang und 10 bis 15 Meter hoch ist und von dem 9 Dammwege ausgehen" zum Vorschein gebracht, vermeldet das Magazin am 3. Juni 2020. Auch eine vier Meter hohe Pyramide ist Teil der Anlage.
Durch eine Radiokarbon-Datenanalyse habe man die Konstruktion auf 1.000 bis 800 Jahre vor Christus datiert. "Nach unserer Kenntnis ist dies die älteste monumentale Konstruktion, die jemals in der Maya-Region gefunden wurde, und die größte in der gesamten vorspanischen Geschichte der Region", so die Wissenschaftler über die Kultanlage rund 1.350 Kilometer östlich der Hauptstadt Mexiko City.
"Wenn man durch diese Gegend läuft, bemerkt man die enorme Größe der Strukturen überhaupt nicht", berichtet Takeshi Inomata, Archäologe der US-Universität Arizona und einer der Hauptautoren der "Nature"-Studie im Magazin "National Geographic" vom Überraschungsfund. Die Anlagen stammen aus der Blütezeit der Maya-Kultur. Es wird angenommen, dass die Maya in dieser Zeit als Nomaden in Zelten wohnten und von der Jagd und dem Sammeln lebten. Die Kultanlagen seien ein Beleg für "die Bedeutung der Gemeinschaftsarbeit für die anfängliche Entwicklung der Maya-Zivilisation", so die Forscher. (bb)