Mexiko: Älteste Spuren von Menschen gefunden
Neue archäologische Funden im Norden Mexikos geben Hinweis darauf, dass bereits deutlich früher Menschen auf dem amerikanischen Kontinent gelebt haben, als bisher angenommen. Die Überreste von insgesamt mehr als 2.000 steinernen Werkzeugen aus der Höhle von Chiquihuite sind moderneren Untersuchungen zu Folge älter als 30.000 Jahre. „Dies ist ein einzigartiger Fund. Wir haben so etwas noch nie zuvor zu Gesicht bekommen“, verdeutlichte Professor Tom Higham von der Universität Oxford.
Archäologen und Forscher streiten bereits seit Jahrzehnten darüber, wann genau der amerikanische Kontinent das erste Mal besiedelt wurde. Einig sind sie sich darüber, dass die ersten Einwohner der Region während der letzten Eiszeit über eine damals existierende Landbrücke zwischen Asien und Alaska nach Nordamerika kamen. In den 1970er Jahren setzte sich die Annahme durch, dass die Besiedlung ungefähr 15.000 Jahre zurückliegt. Erst seit den 2000er Jahren gab es weitere Funde, die auf eine frühere Besiedlung hindeuteten. Die Werkzeuge in der Höhle von Chiquihuite sind der bisher älteste Fund, den Archäologen je machten.
These bleibt umstritten
Obwohl die Einzigartigkeit des Fundes unbestritten ist, gibt es auch wissenschaftliche Stimmen, die in Bezug auf die Schlussfolgerungen skeptisch bleiben. Prof Dr. David Meltzer von der Süd-Methodistischen Universität in Texas merkte gegenüber der BBC beispielsweise an, dass noch nicht bewiesen sei, dass die Funde der zahlreichen Werkzeuge tatsächlich menschlichen Ursprungs und nicht von der Natur geformt seien. Darüber hinaus könnte man bei einer so langen Zeitperiode - die Höhle soll ungefähr 20.000 Jahre in Benutzung gewesen sein - davon ausgehen, dass die Werkzeuge weiter verbreitet gewesen waren. Die Diskussion um die ersten Menschen auf dem amerikanischen Kontinent wird also vermutlich anhalten.