Menschenrechtsorganisation: "Folter ist in Venezuela systematische Praxis"
Die venezolanische Nichtregierungsorganisation Provea hat im vergangenen Jahr 574 Folteropfer registriert. Das seien fünfmal so viele Opfer wie 2018, berichtet das regierungskritische Portal "El Nacional" unter Berufung auf den am Mittwoch, 29. Januar 2020 (Ortszeit), veröffentlichten Provea-Jahresbericht. Von den 574 Gefolterten wurden demnach 23 Personen ermordet. Insgesamt sei ein neuer Negativrekord erreicht worden, seit die Organisation vor 31 Jahren mit der Dokumentation begonnen habe.
"Die Folter in Venezuela hat sich in eine systematische Praxis verwandelt", schreibt Provea. "Sie findet täglich zu einem großen Teil in den Haftanstalten durch die Diktatur von Nicolás Maduro statt."
Seit mehreren Jahren erlebt das südamerikanische Land wegen einer anhaltenden Versorgungskrise eine Massenflucht. Mehr als vier Millionen Menschen haben Venezuela in den letzten zwei Jahren bereits verlassen. Die Menschenrechtskommissarin der Vereinten Nationen, Michelle Bachelet, berichtete jüngst über schwere Menschenrechtsverletzungen der Regierung von Präsident Nicolas Maduro wie außergerichtliche Hinrichtungen, Folter und Repression der Opposition.