Menschen mit Behinderung fordern mehr Hilfe
Mit einem Protestmarsch von der zentralbolivianischen Departamento-Hauptstadt Cochabamba in den Regierungssitz La Paz fordern Boliviens Behindertenverbände mehr finanzielle Unterstützung durch den Staat. Rund 150 Menschen in Rollstühlen oder auf Krücken aus allen Landesteilen wollen mit der Aktion durchsetzen, dass jeder Person mit Behinderung eine Monatshilfe in Höhe von 500 Bolivianos (63 Euro) ausgezahlt wird.
Die regierende "Bewegung zum Sozialismus" (MAS) habe die Erhöhung des "Bono Solidario" im Wahlkampf versprochen und ihre Ankündigung nicht gehalten, so die vor zwei Wochen aufgebrochenen Demonstranten. Die zuständigen Ministerien verweisen auf die Haushaltslage, eine Erhöhung von derzeit 83 Bolivianos (10,50 Euro) auf 6000 Bolivianos im Jahr würde die öffentlichen Kassen zu stark belasten. So rechnete Finanz- und Wirtschaftsminister Luis Arce, dass eine Anhebung Kosten in Höhe von 46,5 Millionen Euro) verursache.
Dieser Betrag sei höher als die Budgets von Präfekturen wie die von Oruro, Beni oder Pando, so das oberste Kassenwart der Nation. Gesundheitsministerin Ariana Campero bat die Demonstranten um einen "Spielraum", man sei bereit in direkte Verhandlungen zu treten und eine für beide Seiten angemessene Lösung zu finden. Bei einer Mahnwache von Menschen mit Behinderung am Ankunftsort des Protestmarsches in La Paz starb ein 53 Jahre alter Mann. Nach Schmerzen in Lungen und Rücken verstarb der Familienvater, nachdem ein öffentliches Krankenhaus eine Behandlung abgelehnt habe, so die Tageszeitung El Deber. (bb)