Mehrere Morde in Lateinamerika
- Peru: In der peruanischen Amazonas-Provinz Bagua ist ein 73-jähriger Jesuit tot aufgefunden worden. Nach Angaben seiner Mitbrüder zeigte sein Körper Spuren von Gewalteinwirkung, wie das Portal "Vatican News" am Wochenende meldete. Spanischsprachige Medien berichteten über Stichwunden.
Der aus Spanien stammende Pater Carlos Riudavets arbeitete laut Ordensangaben 38 Jahre in einem abgelegenen Teil Perus in einer Schule für indigene Gemeinschaften in Yamakentsa. In der Küche der Schule sei der Pater am Freitag im Morgengrauen gefesselt und tot gefunden worden, hieß es. Die peruanische Jesuitenprovinz hofft auf eine "Aufklärung der Todesumstände durch die Behörden".
Die peruanischen Jesuiten und die Bischofskonferenz des Landes verurteilen den Gewaltakt. "Die Umstände der Tat müssen aufgeklärt werden", forderte Kardinal Juan Luis Cipriani in einer Radiosendung am Wochenende. Das Opfer habe sich seit mehr als 40 Jahren für die Bildung indigener Familien in der Amazonas-Region eingesetzt, teilten kirchliche Stellen mit. Die Tat habe in der Region große Bestürzung ausgelöst. (KNA)
- In Kolumbien ist erneut ein indigener Aktivist getötet worden. Wie der Sender "W Radio" (Freitag Ortszeit) berichtete, handelt es sich bei dem Opfer um einen Vertreter der indigenen Gemeinschaft aus der zentralkolumbianischen Unruheprovinz Cauca. Unbekannte hatten in der Nähe der Wohnung des Opfers das Feuer auf den Mann eröffnet. Wer hinter dem Attentat steckt, ist bislang unbekannt.
Menschenrechtsorganisationen hatten zuletzt den seit dieser Woche im Amt befindlichen neuen rechtskonservativen Präsidenten Ivan Duque aufgefordert, den Schutz für Menschenrechtsverteidiger und soziale Aktivisten zu erhöhen. Seit Unterzeichnung des Friedensvertrages mit der linken Guerilla-Organisation FARC Ende 2016 sind in Kolumbien mindestens 300 Aktivisten getötet worden. (KNA)
- In Mexiko sind am Wochenende bei einer Taufe zwei Männer getötet worden. Wie lokale Medien berichten, handelt es sich bei den Opfern um Familienangehörige des getauften Kindes. Unbekannte eröffneten in der Gemeinde Mazatlan im Bundesstaat Sinaloa an der Westküste mit großkalibrigen Waffen das Feuer auf die Männer, die vor der katholischen Kirche San Felipe offenbar auf den Beginn der Zeremonie warteten. Eine weitere Person wurde verletzt. Über die Hintergründe der Tat ist bislang nichts bekannt. Der Bundesstaat Sinaloa gilt als eine der gefährlichsten Regionen Mexikos, aus der Provinz stammt auch ein gleichnamiges Drogenkartell. (KNA)