Mangel an Trinkwasser für Amazonas-Indigene nach Erdöl-Unfall
Nach dem Bruch von drei Erdöl-Pipelines in der Amazonasregion Orellana im Süden von Ecuador haben indigene Gemeinden die Regierung um Hilfe gebeten. Es würden Nahrungsmittel, Trinkwasser und Gesundheitsversorgung benötigt. Wegen der Verschmutzung mehrerer Flüsse seien dutzende Gemeinden ohne Trinkwasser, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
Am 7. April 2020 hatte ein Erdrutsch Pipelines und andere Anlagen der staatlichen Erdölfirma Petroecuador zerstört. 15.000 Barrel Öl und Treibstoff waren offiziellen Angaben zufolge in die Flüsse ausgetreten, darunter in den Rio Napo - einen der Hauptzuflüsse des Amazonas. Die Flüsse seien so stark kontaminiert, dass der überlebenswichtige Fischfang nicht mehr möglich sei, beklagt der Gemeindevorsitzende der Indigenen-Siedlung Mushuk Llacta die Folgen der Erdöl-Havarie auf Mensch und Natur.
"Die Familien, die Alten, die Frauen, die an den Flussufern leben, leiden an einer Lebensmittelknappheit. Sie können sich nirgends waschen, sie kommen nirgends an Trinkwasser", beklagt Llacta in einem Telefoninterview mit AFP fehlende Hilfe vom Staat. Angaben von Petroecuador zufolge habe man im April eine halbe Million Liter Trinkwasser an die betroffenen Menschen geliefert und würde die Flüsse reinigen. An den Flussufern des Rio Napo und Rio Coca leben Angaben von Nichtregierungsorganisationen rund 27.000 Indigene der Kichwa und Shuar. (bb)