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Panama |

Land der Faultiere und Traumstrände

Janoschs Kinderbuch, die "Panama Papers" und der Kanal: Meist sind es diese drei Dinge, die Deutsche mit Panama verbinden. Doch das kleine Land, das 2019 den Weltjugendtag ausrichtet, hat noch deutlich mehr zu bieten.

 

Panama, WJT

Oh, wie schön ist Panama. (Foto: Adveniat/Pohl)

Im Sommer 2018 qualifizierte sich Panamas Nationalmannschaft erstmals für die Fußball-WM. In dem mittelamerikanischen Land sorgte das für Feierlaune. Dass das Team alle drei Spiele der Gruppenphase verlor und umgehend ausschied, tat der Stimmung keinen Abbruch. Zu groß war die Freude, einmal auf internationaler Bühne mitzuspielen. In der Tat steht Panama, wo vom 22. bis 27. Januar der Weltjugendtag der katholischen Kirche stattfindet, eher selten im weltweiten Fokus. Dabei ist das Land ein echtes Paradies - nicht nur für Steuersünder, sondern vor allem, was Flora und Fauna angeht. Rund 40 Prozent seiner Fläche sind von tropischen Regenwäldern bedeckt.

In 15 Nationalparks leben Wildkatzen wie der Jaguar, seltene Adler-Spezies und nicht zuletzt die für ihre Trägheit bekannten Faultiere. Zwar ist Panama nur wenig größer als Bayern, beherbergt aber mehr Pflanzenarten als ganz Europa. Paradiesisch sind auch die rund 1.000 größtenteils unbewohnten Inseln, die zum Staatsgebiet gehören. Einsame Traumstrände warten auf Entdeckung. International bekannt ist der Staat vor allem wegen seines Kanals. Die etwa 82 Kilometer lange Wasserstraße durchschneidet den amerikanischen Kontinent und verbindet den Pazifischen mit dem Atlantischen Ozean. Im Durchschnitt nehmen jährlich rund 14.000 Schiffe diesen Weg und transportieren mehr als 200 Millionen Tonnen Last.

Wirtschaftsfaktor Kanal

Damit leistet der Kanal einen erheblichen Beitrag zum Wirtschaftswachstum, das in den vergangenen Jahren jeweils bei gut 5 Prozent lag und Panama auf dem Papier zu einem der reichsten Länder Lateinamerikas macht. Ein großer Teil der Einwohner spürt davon wenig. 2015 lebten 23 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Besonders dramatisch ist die Lage in der Provinz Colon am nördlichen Ende des Kanals. Viele Menschen dort wohnen in zerstörten Häusern ohne Strom und Wasser. Jugendliche haben häufig keinen Zugang zu guter Schulbildung - und schließen sich kriminellen Banden an.

Ganz anders in der Hauptstadt: Armenviertel sind im pulsierenden Panama City entweder hinter hohen Mauern oder am Stadtrand versteckt. Im Zentrum dominieren Wolkenkratzer und erinnern an die Skyline von Dubai oder Miami. Etwa ein Drittel der rund vier Millionen Einwohner des Landes lebt in der Hauptstadt. Viele internationale Banken und Finanzdienstleister haben sich hier angesiedelt. Die "Panama Papers" brachten 2016 ans Licht, mit welchen Tricks sie sich bereichern. Für das als Steueroase bekannte Land Fluch und Segen zugleich: Zwar wurden illegale Machenschaften gestoppt; gleichzeitig wanderten viele Dienstleister ab.

Weltoffen und feierfreudig

Ein Hauch von Panamas Geschichte lässt sich in der ab 1673 erbauten Altstadt erspüren. Überreste einer Festung, der Präsidentenpalast und die Kathedralbasilika Santa Maria la Antigua zeugen von der Bautätigkeit der spanischen Kolonialherren. Seit 1997 gehört das "Casco viejo" genannte Viertel zum Weltkulturerbe der Unesco und zieht immer mehr Touristen an. 2016 kamen bereits rund zwei Millionen Besucher aus aller Welt nach Panama, Tendenz steigend. Gastfreundschaft ist eine der großen Stärken der "Panamenos" (sprich: "Panamenjos"). Das lebensfrohe Volk ist weltoffen und feiert gern. Traditionen wie die landestypischen Trachten und Tänze werden hochgehalten. In Panamas Küche dominieren Hähnchen und Fisch in allen Variationen. Das in Deutschland verbreitete Kinderbuch von Janosch "Oh, wie schön ist Panama" kennt dort übrigens niemand - auch wenn es seinen Titel sicher zu Recht trägt.

Eine wichtige Rolle spielt die katholische Kirche. Zwar verliert sie zunehmend Mitglieder an Freikirchen. Mehr als 80 Prozent der Einwohner sind aber weiter katholisch. Kein Wunder, dass die Vorfreude auf den Weltjugendtag und den Besuch von Papst Franziskus groß ist. Wie bei der Fußball-WM steht das Land dann für wenige Tage erneut im internationalen Rampenlicht. Viele Einheimische erfüllt das mit Stolz.

Autor: Michael Althaus (KNA)

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