Kritik an Währungsabwertung
Die Währungsabwertung in Venezuela stößt auf deutliche Kritik der Kirche. "Das Land erlebt in den Händen von Chavez einen Niedergang", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Venezolanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Roberto Lückert Leon, der Tageszeitung "El Universal". Die Hyperinflation in Venezuela mache das Land international ökonomisch unglaubwürdig.
Auch Kardinal Jorge Urosa Savino ging mit dem wirtschaftspolitischen Kurs der Regierung unter Staatspräsident Hugo Chavez ins Gericht. "Ich kann nur hoffen, dass es die Ärmsten der Armen nicht noch schlimmer trifft", sagte der Erzbischof von Caracas der Zeitung "El Nacional" und sprach von einem harten Schlag. "Ich hoffe, dass wir diese Probleme lösen, ohne dass die Bedürftigen weitere größere Opfer bringen müssen."
Am Rande ihrer Vollversammlung griffen die Bischöfe auch das Thema der inneren Sicherheit auf: "Venezuela hat sich zu einer gewaltbereiten Gesellschaft gewandelt. Mit großer Bestürzung nehmen wir zur Kenntnis, dass die Zahl der gewaltsam zu Tode gekommenen Menschen in den Städten, auf dem Land und an der Grenze zugenommen hat", erklärte der Bischofskonferenzvorsitzende Erzbischof Ubaldo Santana Sequera.
Die Bischöfe reagierten damit auf aktuelle Statistiken. Binnen eines Jahres ist die Zahl der Morde demnach um ein Zehntel auf nun 14.568 gestiegen. Caracas ist demnach nach der mexikanischen Drogenhochburg Ciudad Juarez die zweitgefährlichste Stadt Lateinamerikas. Allein in der Neujahrsnacht wurden in der venezolanischen Hauptstadt 157 Menschen ermordet.
Quelel: kna