Kolumbien erkennt Palästina als Staat an
Als eine seiner letzten Amtshandlungen hat Kolumbiens Ex-Präsident Juan Manuel Santos Palästina als «freien, unabhängigen und souveränen Staat» anerkannt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch, den 8. August 2018 berichtet habe der konservative Politiker die Entscheidung am 3. August 2018, vier Tage vor der Übergabe der Regierung an seinen Nachfolger Iván Duque getroffen.
«Wir danken der kolumbianischen Regierung für diese Entscheidung und sind uns sicher, dass diese entscheidend zur Schaffung der notwendigen Voraussetzungen auf der Suche nach Frieden im Mittleren Osten beitragen wird», zitiert die Nachrichtenagentur aus einem Kommuniqué der diplomatischen Vertretung Palästinas in Kolumbien. Israels Regierung bezeichnete die Entscheidung als «Ohrfeige». Die Duque-Regierung forderte sie auf die Anerkennung rückgängig zu machen.
Kolumbien ist der 27. Staat in Lateinamerika und der Karibik, der den von der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) am 15. November 1988 in Algier ausgerufenen Staat Palästina als unabhängigen Staat anerkennt. Von 193 UN-Mitgliedstaaten haben 136 (70,5 Prozent) Palästina anerkannt, sowie der Heilige Stuhl. Die USA, Israel und andere Staaten wie Deutschland verweigern die Anerkennung, sie sind der Überzeugung diese solle am Ende des Friedensprozesses in der Konfliktregion stehen. (bb)