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Kolumbien: Acht Jugendliche sterben bei Massaker

Ein Massaker in Kolumbien fordert acht Menschenleben. Es war bereits der dritte Vorfall dieser Art in nur wenigen Tagen.

 Polizisten in Kolumbien. (Symbolbild) Foto: Florian Kopp/ Advenait

Bei einem Massaker in Kolumbien sind acht Jugendliche gestorben. Laut Verteidigungsministerium waren die Opfer zwischen 17 und 25 Jahre alt. Die Morde ereigneten sich am Wochenende in der Gemeinde Samaniego im ländlich geprägten Department Nariño im äußersten Südwesten des Landes.

Die Hintergründe des Massakers sind bisher noch unklar. Präsident Iván Duque teilte jedoch auf Twitter mit: "Ich möchte klarstellen, diese Ereignisse geschahen wegen des Drogenhandels, weil sich illegale Gruppen mit ihren Aktivitäten in den Territorien dieser Region ausbreiten." Verteidigungsminister Carlos Trujillo bot indes 200 Millionen Pesos, umgerechnet rund 45.000 Euro, für Hinweise zu den Tätern.

Nariño ist neben Cauca und Antioquia das Department mit der höchsten Mordrate in Kolumbien. Drogenbanden, Paramilitärs und Guerillagruppen liefern sich in der Region brutale Revierkämpfe um die Vorherrschaft im Drogenhandel. Vor allem die Guerillagruppe ELN (Ejército de Liberación Nacional) hat sich in dem Gebiet zuletzt stark ausgebreitet. 

Häufig geraten auch zivile Opfer zwischen die Fronten des Drogenkonflikts. Das Massaker vom Wochenende war bereits der dritte Vorfall dieser Art innerhalb nur weniger Tage. Laut lokalen Medienberichten wurden bereits am 8. August zwei Jugendliche von kriminellen Banden getötet. Nur drei Tage später wurden fünf Jugendliche in der Nähe der Großstadt Cali tot aufgefunden. Ermittler gehen davon aus, dass sie zuvor misshandelt und dann getötet wurden. 

Der Gouverneur von Nariño, Jhon Rojas, teilte mit, dass alleine in den vergangenen zwei Monaten in der Region Samaniego 20 Kolumbianer ermordet wurden. 

Militärs gegen den Drogenhandel

Verteidigungsminister Trujillo kündigte an, der Staat wolle sich mit all seinen Mitteln gegen den Drogenhandel und die Gewaltverbrechen in der Region stellen. Die Regierung schickte bereits die nationalen Streitkräfte in das Department Nariño, um lokale Sicherheitskräfte zu unterstützen.

Die Opposition macht Duques schleppende Umsetzung des Friedensvertrags für die Eskalation der Gewalt verantwortlich. Der Oppositionspolitiker Gustavo Petro schrieb auf Twitter, Duque würde die Verbrechen in der Region sogar provozieren. Er ging jedoch nicht weiter auf seinen Vorwurf ein. Gegner von Duque werfen seiner Regierung vor, sie würde den Friedensvertrag, den sein Vorgänger Juan Manual Santos vor vier Jahren mit der Guerillaorganisation FARC-EP (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) ausgehandelt hatte, nicht konsequent umsetzen. Duque hatte zudem die Friedensgespräche mit der ELN abgebrochen. Sie ist aktuell die größte Guerillaorganisation Kolumbiens.

Duque selbst versuchte indes auf Twitter klarzustellen, dass laut offiziellen Statistiken die Mordrate im Jahr 2020 um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken sei. Zudem hätten die Behörden bereits im Jahr 2019 die drittwenigsten Morde innerhalb der vergangenen 40 Jahre verzeichnet.

jl

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