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Kolumbien |

Kolumbianische Airline Avianca ist wegen Corona zahlungsunfähig

Die zweitgrößte Fluggesellschaft in Lateinamerika Avianca ist wegen Corona insolvent. Die Flugzeuge sind am Boden, die Mitarbeit ohne Bezüge im Zwangsurlaub. Doch nach der Coronakrise will das Unternehmen weiter fliegen. 

Wegen Corona ist die kolumbianische Fluggesellschaft  Avianca insolvent - doch sie will bald wieder abheben (Symbolbild). Foto: Pixabay/ juliaorige

Die Corona-Pandemie hat in Lateinamerika ein erstes großes und prominentes Unternehmen in die Zahlungsunfähigkeit getrieben. Die kolumbianische Fluggesellschaft Avianca, der zweitgrößte Carrier der Region, ist pleite. Das Unternehmen plant in den USA eine Sanierung und Restrukturierung der Verbindlichkeiten unter dem Schutz des Chapter 11 des US-Insolvenzrechts, was der Airline die Chance für eine Schuldenumstrukturierung gibt oder die Möglichkeit, Teile des Unternehmens zu verkaufen. 

Corona trifft Avcianca hart: Flugverbote und Zwangsurlaub 

Seit Kolumbiens Staatschef Iván Duque Mitte März die Grenzen und den Luftraum des Landes schloss, um die Auswirkungen der Pandemie zu lindern, sind die mehr als 140 Flugzeuge von Avianca am Boden und die Mehrheit der Angestellten ohne Bezüge in Zwangsurlaub. Dennoch laufen die hohen Kosten weiter, während die Einnahmen um 80 Prozent gesunken sind, wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte. Der Marktanteil von Avianca auf dem Heimatmarkt liegt bei über 50 Prozent.

In einem Schreiben an seine Kunden versprach die Unternehmensführung jedoch: „Wir fliegen seit über 100 Jahren, und werden das auch weiterhin tun“. Die Gesellschaft werde die Flüge wieder graduell aufnehmen, sobald die Restriktionen im Land und der Region gelockert würden. In 88 Prozent der Avianca-Ziele gelten teilweise oder vollständige Flugverbote.

Der niederländische CEO der Avianca Holding, Anko van der Werff, sagte am Sonntag, dass die Corona-Krise die Fluggesellschaft vor die härteste Probe in seiner langen Geschichte stelle. Der Insolvenzantrag in den USA sei ein notwendiger Schritt, um die finanziellen Verpflichtungen erfüllen zu können, Arbeitsplätze zu schützen und auch wieder fliegen zu können. Van der Werff hat die kolumbianische Regierung in den vergangenen Wochen immer wieder um einen Kredit gebeten. Bisher erfolglos. Das Unternehmen ist häufiger in finanziellen Problemen und überstand erst zu Beginn der 2000-er Jahre eine Insolvenz. Avianca ist mehrheitlich im Besitz der BRW Aviation in den USA. 

Zweitgrößte Fluggesellschaft Lateinamerikas 

Avianca hat sein Streckennetz in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut, fliegt 76 Ziele in 27 Ländern in Lateinamerika, den USA und Europa an. Seit Ende 2018 unterhalten die Kolumbianer auch eine Verbindung nach München. Avianca befördert jährlich rund 30 Millionen Passagiere. In Kolumbien beschäftigt die Fluggesellschaft 14.000 Mitarbeiter, in ganz Lateinamerika sind es 21.000. Nach der chilenischen LATAM Airlines Group ist Avianca die zweitgrößte Fluggesellschaft Lateinamerikas und nach der holländischen KLM die zweitälteste der Welt. 

Laut dem Branchenverband International Air Transport Association (IATA) werden Lateinamerikas Airlines dieses Jahr rund 15 Milliarden Dollar weniger an Umsatz machen durch die Pandemie. Besonders harte Maßnahmen hat Argentiniens Regierung verhängt. Bereits vor Wochen entschied Präsident Alberto Fernández, dass bis September alle Flüge nach und von Argentinien verboten sind. Weltweit sank das kommerzielle Luftverkehrsaufkommen laut IATA um 90 Prozent.  

Autor: Klaus Ehringfeld 

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