Kirche will ermordete Priester seligsprechen lassen
Buenos Aires. Die argentinische Kirche sammelt derzeit Unterlagen für eine Seligsprechung des Franzosen Gabriel Longueville und des Argentiniers Carlos de Dios Murias. Die Papiere sollten Mitte Dezember den zuständigen vatikanischen Behörden vorliegen, wie der Bischof von La Rioja, Roberto Rodriguez, ankündigte. Die beiden Priester wurden während der argentinischen Militärdiktatur (1976-83) ermordet.
Longueville und sein Vikar Murias waren am 18. Juli 1976 aus einer Kirche in der Kleinstadt El Chamical in der Provinz La Rioja entführt worden. Ihre Leichen wurden später auf einem Feld im südlichen Stadtteil gefunden. Die Augen waren verbunden und die Körper wiesen Schusswunden auf. Heute steht an dem Fundort eine Kappelle.
Laut Angaben von Menschenrechtlern wurden während der Militärdiktatur zehn Priester, zwei Seminaristen und fünf Kirchenmitarbeiter ermordet. Weiter gelten heute noch 10 Priester, 7 Seminaristen und 45 Kirchenmitarbeiter als vermisst. Insgesamt verschwanden in Argentinien rund 30.000 mutmaßliche Regimegegner.
Quelle: kna