Kirche und Wirtschaft wollen Armut bekämpfen
Buenos Aires. Die katholische Kirche und mehr als zwanzig Verbände und Gewerkschaften in Argentinien wollen Armut und soziale Ungleichheit gemeinsam bekämpfen. Laut Medienberichten vom Dienstag (6.4.) soll Grundlage für die Initiative ein Schreiben der Argentinischen Bischofskonferenz mit dem Titel "Armut: ein Problem von allen" sein. Darin fordern die Bischöfe einen "Marshall-Plan" gegen Misswirtschaft und Korruption. Auch sollen benachteiligte Jugendliche etwa bei der Ausbildung und Arbeitsplatzsuche besser unterstützt werden.
Während der Osterwoche trafen sich die Bischöfe bereits mit Unternehmern und Industriellen sowie mit Vertretern des Landwirtschafts- und Bankensektors zu Gesprächen. Am Dienstag befassten sich die zwei großen Gewerkschaftsdachverbände des Landes mit dem kirchlichen Dokument, das in der kommenden Woche von allen Beteiligten unterschrieben werden soll.
Die Regierung äußerte sich bislang nicht zu der Initiative. Das Papier der Bischöfe gilt unter Beobachtern als Kritik an der Regierung von Cristina Kirchner. Die Präsidentin hatte Mitte März den Bischofskonferenz-Vorsitzenden, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, im Regierungsgebäude in Buenos Aires empfangen. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Spannungen zwischen der Kirche und der Regierung gegeben.
Quelle: kna