Kältewelle: Andendörfer leiden besonders
Nur wenige Wochen nach den heftigen Überschwemmungen in mehreren Ländern Südamerikas, hat nun eine Kältewelle den Subkontinent im Griff. In Paraguay sind die Temperaturen in den letzten Tagen unter Null gefallen. In der Region Chaco vermeldete das Meteorologische Institut am Dienstag, 18. Juli 2017, eine Temperatur von -3,6 Grad. Dies sei damit der kälteste Tag in diesem Jahr. In einigen Anbaugebieten sei die Ernte zerstört. In der Stadt Capitán Bado erfror ein Mensch.
Um Kältetote zu vermeiden, hat das Ministerium für Soziales im Nachbarland Uruguay landesweite Notunterkünfte für Obdachlose eingerichtet. Insgesamt können dort rund 1.700 Menschen Hilfe finden. Auch in Uruguay sollen die Temperaturen in den kommenden Tagen knapp über dem Gefrierpunkt liegen. Bereits zu Beginn dieser Woche erlebte Santiago de Chile die stärksten Schneefälle seit zehn Jahren. Ist Schnee in den Andengebietend des Landes recht üblich, so fällt dieser in der Millionenmetropole äußerst selten. In Santiago starb ein Mensch, als er versuchte das Eis von seinem Dach zu befreien. Außerdem gaben die Energieversorger der Stadt an, dass knapp 300.000 Chilenen zeitweise ohne Strom auskommen mussten.
Alle Jahre wieder
Dass die Länder Südamerikas während des Winters der südlichen Hemisphäre Kältewellen erfahren, ist keine Seltenheit. Bereits im letzten Jahr fielen die Temperaturen in vielen Teilen der Region weit unter den Nullpunkt. 2016 sind in diesem Zusammenhang 50 Menschen gestorben - viele davon Kinder. Vor diesem Hintergrund übten einige soziale Organisationen Kritik an den Regierungen, die vor allem die Anden-Dörfer sich selbst überließen und keine vorkehrenden Maßnahmen träfen. (aj)