Justiz deckt Sklavenarbeit auf
In der argentinischen Stadt San Nicolás hat Staatsanwalt Rubén Darío Giagnorio die öffentlichkeit darüber informiert, dass das multinationale Agrarunternehmen Nidera Mitarbeiter versklavt hat. Diese hätten in mehreren Lagern unter unwürdigsten Umständen gehaust. Allein in San Pedro seien 130 Arbeiter aus dem Norden Argentiniens eingeschlossen gewesen, Jugendliche ebenso wie Erwachsene. Sie hätten nicht gewusst, wo sie sich befinden, und weder über Wasser noch über Licht verfügt. Nidera habe den Sklavenarbeitern von ihrem Schwarzlohn das Geld für die Nahrungsmittel abgezogen, die ihnen zu vollkommen überteuerten Preisen verkauft worden seien.
Katastrophale hygienische Zustände
Das zuständige Arbeitsministerium der Provinz Buenos Aires war tätig geworden und hatte die katastrophalen Zustände aufgedeckt. Der Staatsanwalt ermittelt gegen das Unternehmen nun nicht nur wegen Sklavenarbeit, sondern auch wegen Unterschlagung öffentlicher Gelder. Nach Aussage des Arbeitsministers der Provinz Buenos Aires, Oscar Cuartango, sind nach der Aufdeckung zahlreiche Klagen gegen Nidera eingegangen. Es gehe nun um die Zahlung der Löhne und die Finanzierung der Rückkehr der Arbeiter in ihre Heimatprovinzen, überwiegend im Norden Argentiniens gelegen. Der Ernährungswissenschaftler Julio Caraballo sprach von Zuständen wie in einem Konzentrationslager. Zwei Löcher im Boden hätten als Toilette gedient.
Nidera ist in Argentinien Marktführer für Saatgut und einer der größten Exporteure von Speiseölen, Getreide und ölhaltigen Früchten. (bs)
Quelle: púlsar