Jorge Glas verliert Amt als Vizepräsident
Der ecuadorianische Vizepräsident Jorge Glas wurde am 03. Januar 2018 seines Amtes enthoben, wie der Präsident Lenín Moreno bei der Eröffnung einer Kabinettssitzung bekannt gab: „Gestern um Mitternacht hat der Vizepräsident der Republik Jorge Glas, gemäß den Bestimmungen der Verfassung seine Funktion eingestellt“. Diese sieht vor, dass ein Politiker sein Amt nicht mehr ausüben darf, wenn er drei Monate abwesend gewesen ist. Lenín Moreno bleiben nun 15 Tage, um geeignete Kandidaten zu präsentieren, die an die Stelle von Glas treten könnten.
Jorge Glas wurde Anfang Oktober vergangenen Jahres aufgrund von Korruption im Zusammenhang mit dem Odebrecht Skandal vorläufig verhaftet. Die Staatsanwaltschaft klagte ihn an, da er während der Amtszeit Rafael Correas Schmiergelder in Höhe von 13,5 Millionen US-Dollar angenommen haben soll. Am 13. Dezember 2017 verurteilte ein Gericht den Politiker zu sechs Jahren Haft.
Glas akzeptiert Entscheidung nicht
Glas selber beteuert weiterhin seine Unschuld und auch sein Anwalt sagte im Anschluss an Lenin Morenos Entscheidung, dass er de facto sein Amt nicht verlassen habe. Er warte nach wie vor auf den juristischen Beschluss, um gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Der studierte Elektroingenieur ist nicht der erste Politiker Lateinamerikas, der wegen des größten Korruptionsskandals, den es in der Region je gegeben hat, in Haft ist. Insgesamt sollen rund 200 Politiker in die Affäre verwickelt sein. Zu den bereits Verurteilten gehört auch der ehemalige brasilianische Präsident Luuis Inacio Lula da Silva. Der Ex-Präsident Perus Ollanta Humala und seine Ehefrau Nadine Hereira wurden ebenfalls verhaftet. (aj)