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Investoren warnen Brasilien vor Abholzung im Amazonasraum

Eine Gruppe von internationalen Investmentfirmen richtet einen Appell an die Regierung Brasiliens. Darin fordert sie mehr Schutz für den Wald am Amazonas und die indigene Bevölkerung. 

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Die Zerstörung des Amazonaswaldes schreitet in Brasilien voran.  Foto: Florian Kopp/Adveniat

Eine Gruppe von 29 Investmentfirmen aus verschiedenen Ländern stellen sich in einem offenen Brief gegen die fortschreitende Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien. Das Ziel ist, die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro zu einer umweltfreundlicheren Politik und zum Schutz der indigenen Bevölkerung zu bewegen, wie aus einer Pressemitteilung der größten norwegischen Investmentfirma Storebrand hervorgeht.

Das Unternehmen Storebrand hatte den gemeinsamen Brief initiiert, der am Montag an die brasilianischen Botschafter in Norwegen, Großbritannien, Schweden, Dänemark, Frankreich und den USA ging. Zusammen verwalteten die beteiligten Unternehmen laut Storebrand Vermögenswerte in Höhe von rund 3.4 Billionen Euro.

"Die brasilianische Regierung verfolgt eine Politik, die eine stärkere Entwaldung und die Besetzung indigener Territorien fördert", sagte Storebrand-Chef Jan Erik Saugestad in der Mitteilung. Mit der Zerstörung des Regenwaldes gehe jedoch nicht nur ein erhebliches Umweltrisiko einher, sondern sie wirke sich auf lange Sicht auch negativ auf die wirtschaftlichen Perspektiven Brasiliens aus. Saugestad fordert daher, dass die Wirtschaft und die brasilianische Regierung zusammenarbeiten sollten, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht komplett aus den Augen zu verlieren. Denn zuletzt hätte Brasilien Rückschritte beim Kampf gegen bestehende Umweltprobleme gemacht.

Abholzung am Amazonas steigt 

Aktuell steht die Regierung von Präsident Bolsonaro deshalb stark in der Kritik: Denn während Brasilien mit mehr als einer Million Corona-Erkrankungen die zweitmeisten Infektionen weltweit aufweist, hat auch die Zerstörung des Regenwaldes stark angezogen. Allein im ersten Quartal ist der Amazonaswald laut der nationalen Umweltbehörde Inpe um 12.000 Quadratkilometer geschrumpft - das entspricht etwa der Hälfe der Fläche von Mecklenburg-Vorpommern. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Entwaldung demnach um 55 Prozent gestiegen. Umweltorganisationen machen die Politik von Präsident Bolsonaro für den Anstieg verantwortlich.  Zudem plant die Regierung mit einem Gesetz, illegale Landbesetzungen im Amazonasgebiet, die vor 2018 stattgefunden haben, rückwirkend zu legalisieren. Auch dagegen richtet sich der Brief der Investoren.   

Bereits vergangenes Jahr hatte Storebrand angekündigt, bis zum Jahr 2025 das Kapital aus Unternehmen abzuziehen, die sich an der Zerstörung des Regenwaldes beteiligen.

jl (ap)

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