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Argentinien |

Internationaler Währungsfonds stockt Kredite auf

IWF-Chefin Christine Lagarde und der argentinische Wirtschaftsminister Nicolas Dujovne (Foto: picture-alliance/AP Photo/A. Kudacki)
IWF-Chefin Christine Lagarde und der argentinische Wirtschaftsminister Nicolas Dujovne (Foto: picture-alliance/AP Photo/A. Kudacki)

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sagte in New York, das Kreditprogramm werde auf nunmehr 57 Milliarden Dollar erhöht. Darüber hinaus bekomme Argentinien einen Teil der bereits zugesagten Finanzhilfen früher ausgezahlt. Die Regierung in Buenos Aires verpflichte sich im Gegenzug, außer in extremen Umständen auf Interventionen am Devisenmarkt zu verzichten.

 

Bis Ende 2019 legt der IWF 19 Milliarden Dollar für Argentinien aus, die restlichen 38,1 Milliarden sollen bis Ende 2021 zur Stabilisierung des südamerikanischen Landes dienen, wie Lagarde mitteilte. "Der IWF bleibt voll verpflichtet, Argentinien zu helfen, die bevorstehenden Herausforderungen in Angriff zu nehmen", sagte Lagarde auf einer Pressekonferenz mit dem argentinischen Wirtschaftsminister Nicolás Dujovne im argentinischen Generalkonsulat in New York.

 

Haushaltsdefizit abbauen

 

Dujovne sagte, diese Maßnahme würde dazu beitragen, jegliche Zweifel der Finanzmärkte über die Stabilität der argentinischen Wirtschaft zu zerstreuen. Zentraler Bestandteil des neu aufgelegten Wirtschaftsplans Argentiniens ist den Angaben zufolge das Ziel, 2019 das primäre Haushaltsdefizit völlig abzubauen. Für dieses Jahr wird mit einem Defizit von 2,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts gerechnet.

 

Die argentinische Regierung steht unter Druck, da der Peso seit Jahresbeginn rund die Hälfte seines Wertes verloren hat. Grund ist vor allem die beunruhigende Entwicklung der Inflation. Nur zwei Jahre nach der Rückkehr zum Wachstum steuert die Wirtschaft wieder auf eine Rezession zu. Investoren an den Finanzmärkten bezweifeln, dass es Präsident Mauricio Macri gelingt, die Konjunktur anzuschieben und zugleich Ausgaben zu kürzen und die Inflation einzudämmen. Das Land hatte den IWF gebeten, aus dem im Juni bewilligten Hilfsprogramm über rund 50 Milliarden Dollar Auszahlungen vorzuziehen.

 

Als Gegenleistung zu dem Hilfspaket verpflichtete sich die Regierung unter anderem, die Inflation in einer Bandbreite von 27 bis 32 Prozent zu begrenzen. Die Preissteigerung der letzten Monate nach der starken Abwertung des Peso zwang jedoch die Regierung, für 2018 eine Inflation von 42 Prozent vorauszusagen.

 

Zentralbankchef Caputo gibt auf

 

Mitten in der schweren Wirtschafts- und Währungskrise in Argentinien war erst am Dienstag überraschend der Chef der Zentralbank zurückgetreten. Der Ökonom Luis Caputo gebe den Posten aus "persönlichen Gründen" ab, teilte die Notenbank mit. Experten gehen allerdings davon aus, dass es Unstimmigkeiten mit dem IWF gab. Caputo hatte die Aufgabe erst im Juni übernommen. Caputo ist ein Vertrauter des konservativen Präsidenten Macri, er war vor seinem Amtsantritt als Zentralbankchef Finanzminister. Sein Rücktritt fiel mitten in die Zeit von Verhandlungen des Landes mit dem IWF über einen Ausweg aus der Krise.

 

Ebenfalls am Dienstag hatte ein Generalstreik gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung das Land weitgehend lahmgelegt. Öffentliche Transportmittel standen still, Airlines strichen Flüge, auch Industrie und Handel ruhten größtenteils. Zu dem 24-stündigen Ausstand hatte der Gewerkschaftsdachverband CGT aufgerufen. Einige Gewerkschaften hatten bereits am Montag einen 36-stündigen Streik begonnen. Der Protest richtet sich gegen die hohe Inflation, drastische Sparmaßnahmen und die laufenden Verhandlungen der Regierung mit dem Währungsfonds.

 

Quelle: Deutsche Welle, kle/haz (rtr, afp, dpa)

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