Indigenen-Olympia soll Minderheiten stärken
Die vom 1. bis 9. Juli 2017 im nordamerikanischen Kanada abgehaltenen Indigenen Olympischen Spiele (JMPI) gehen am Sonntag mit einer großen Abschlussveranstaltung zu Ende. Eine Woche lang haben in der Stadt Edmonton über zweitausend Sportlerinnen und Sportler aus indigenen Gemeinschaften aus 40 Ländern bei der zweiten Ausgabe dieses besonderen Sportevents um Medaillen gekämpft, bei dem auch die Bewahrung des kulturellen Erbes der Völker dieser Erde auf dem Spielplan steht.
Die Wettkämpfe wurden in acht Wettbewerbskategorien und fünf Präsentationskategorien abgehalten. Fußball, 10-Kilometer-Lauf, Pfeil- und Bogenschießen, Schwimmen im offenen Gewässer, Speerwerfen, Tauziehen, Kanurennen, Baumstamm-Wettlauf, Pferdestaffel, Hochsprung "und einige Traditionsspiele aus Kanada", beschreibt Ingrid Flores, Mitbegründerin des Lateinamerikanischen Netzwerks für kommunitäre Beteiligung gegenüber der Nachrichtenagentur Telesur die Sportarten der Olympiade. Voraussetzung zur Teilnahme sei der Beleg, über einen langen Zeitraum in einer indigenen Gemeinde gelebt zu haben, so Flores.
Die erste Ausgabe der Indigenenspiele feierte vor zwei Jahren in Brasilien seine Premiere. Die Teilnehmerzahl ist 2017 mit Athletinnen und Athleten aus Afrika, Nord- und Südamerika, Neuseeland und Russland weitaus größer als 2015, informieren die Veranstalter. Das Sportereignis dient nicht nur der Kulturbewahrung und körperlichen Ertüchtigung, auch das "Bewusstsein der Menschheit über das, was auf der Welt passiert", soll laut Flores gestärkt werden. Indigene Gemeinden hätten beim Umweltschutz eine wichtige Bedeutung, aber auch "die Art und Weise, wie wir behandelt werden, muss sich ändern", macht sich die Lateinamerikanerin für mehr Minderheitenrechte stark. (bb)