Indigenen-Gemeinden warten weiter auf Chevron-Entschädigung
Die Geschädigten von indigenen Gemeinden im Amazonasregenwald warten weiter auf die Milliarden-Entschädigungen, welche die ecuadorianische Justiz gegen den Erdölkonzern Chevron wegen der jahrelangen Verschmutzung und Verseuchung durch Förderaktivitäten verhängt hatte. „Seit 24 Jahren wollen wir das Gebiet wieder herstellen“, zitiert die Tageszeitung „El Universo“ Ermel Chávez von der „Front für die Verteidigung des Amazonas“ am Mittwoch, den 11. Juli 2018.
Anlässlich eines jüngsten Urteils des Oberstes Verfassungsgerichtes von Ecuador waren Anwälte und Gemeindevertreter in Quito zusammengetroffen. Anfang dieser Woche hat das Tribunal einen Einspruch des US-Erdölmultis Chevron gegen das Urteil des Provinzgerichts von Sucumbíos und des Nationalen Gerichtshofes zur Zahlung von 9,5 Milliarden US-Dollar Entschädigungen in letzter Instanz abgelehnt. „Ja, wir werden die Kosten dem Unternehmen in Zahlung stellen, sie muss alle Schulden bis auf den letzten Centavo zahlen“, so Chávez auf einer Pressekonferenz.
„Die Schlacht hört hier nicht auf, wir werden vor kanadischen Gerichten weiter kämpfen, wo wir die Klage weiterführen, damit Chevron das Urteil bezahlt“, hatte der Anwalt Pablo Farjado das Verfassungsgerichtsurteil als „Sieg für das Land und die ganze Welt, wo Gemeinden für eine saubere Umwelt kämpfen“ bezeichnet. Weil das Unternehmen mit Sitz in San Ramon im US-Bundesstaat Kalifornien in Ecuador kein Firmenvermögen hat und sich weigert das Urteil anzuerkennen kann der Staat die Entschädigungssumme von einem der weltweit größten Erdölkonzerne nicht eintreiben, etwa durch Beschlagnahmungen. (bb)