Indigenen-Fußmarsch gegen Bergbau und Solarkraftwerk
In der nordargentinischen Provinz Jujuy haben Vertreter indigener Gemeinden einen "Marsch für Wasser und Leben" gestartet. Mit der seit dem Wochenende, 7./8. Oktober 2017, laufenden Protestaktion wollen die Bewohner der Grenzregion zu Bolivien und Chile auf die umweltzerstörenden Folgen von Bergbauprojekten, auf Armut und fehlende Unterstützung durch den Staat aufmerksam machen, berichtet die Tageszeitung "Jujuy al Momento" von den Forderungen der Ureinwohner.
Der Fußmarsch der knapp einhundert Demonstranten startete im Departemento Susques in der Ortschaft Coranzuli und soll am 12. Oktober in der Provinzhauptstadt Santiago de Jujuy ankommen."Wir kommen in Frieden und protestieren, weil dies der einzige Weg ist, um das Richtige und das Gute Leben zu erreichen", zitiert das Blatt die Demonstranten. Die Politiker, die "uns seit 500 Jahren regieren, sollen nachdenken und die Entkolonisierung unserer rechtmäßigen Territorien und unserer Kultur befördern", mahnen die indigenen Gemeinden aus der 720.000-Einwohner-Provinz ein brüderliches Zusammenleben "von Männern und Frauen in Würde, ohne Kolinialismus, ohne Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit" an.
Im Vorfeld hatten sich indigene Gemeinden aus Jujuy, Salta, Tucumán, Catamarca und Buenos Aires in Rodero nahe des Sees Laguna de Pozuelos zu einem "Wassergipfel" getroffen und unter anderem ein "sofortiges Ende aller Aktivitäten, welche den natürlichen Wasserkreislauf verändern, behindern oder verschmutzen" gefordert, so die Tageszeitung "La Izquierda Diario". Auch der Bau eines großen Solar-Kraftwerkes und dessen Leitungsverlauf sei ohne Vorab-Konsultation durchgeführt worden. Im März 2017 hatte es bereits einen Protestmarsch gegeben. (bb)