Indigene Völker von Grenzschließung in Panama betroffen
Kolumbiens Gouverneure fordern nach der Schließung der gemeinsamen Grenze durch Panama ein Eingreifen der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS). Die im Grenzgebiet lebenden indigenen Völker der Cuna, Tule und Embera seien besonders von der Schließung betroffen, sagte der Sprecher der Gouverneure, Amylkar Acosta, der Tageszeitung "El Universal" am Montag, 9. Mai 2016. Die Ureinwohner seien dadurch stark in ihrer Lebensweise eingeschränkt.
Panamas Staatspräsident Juan Carlos Varela hatte die Schließung der Grenze angeordnet, um die Durchreise kubanischer Flüchtlinge in Richtung USA zu stoppen. "Wir werden keinen weiteren Migranten ohne Papiere mehr akzeptieren", so Varela. Wegen des politischen Tauwetters zwischen Washington und Havanna ist die Zahl der Flüchtlinge aus Kuba zuletzt deutlich gestiegen.
Asyl über Landweg
Viele Migranten befürchten, dass eine weitere Verbesserung der Beziehungen ihre Chancen auf Asyl in den USA mindern könnte. In den vergangenen Jahren hatten mehrere hunderttausend Kubaner ihre Heimat wegen politischer Verfolgung und der schlechten Wirtschaftslage verlassen. Wenn kubanische Flüchtlinge die USA auf dem Landweg erreichen, erhalten sie in der Regel Asyl. Flüchtlinge, die auf See aufgegriffen werden, werden dagegen zurückgeschickt.
In den vergangenen Monaten versuchten daher wieder Tausende Kubaner, via Mittelamerika in die USA zu gelangen. Da Nicaragua seine Grenze sperrte, kam es in einem Auffanglager in Costa Rica zu einer humanitären Krise. In den vergangenen Tagen strandeten erneut Hunderte Kubaner in Costa Rica und Panama und sorgten für eine Verschärfung der Lage. Costa Ricas Präsident Luis Guillermo Solis forderte die USA auf, das Sonderasylrecht für kubanische Flüchtlinge abzuschaffen.
Quelle: KNA, Foto: jjmusgrove,CC BY 2.0.