Indigene und Bauern protestieren gegen Landreform
Eine Delegation von Indigenen und Bauern hat sich am Montag, 1. Oktober 2018, vor dem kolumbianischen Verfassungsgericht in der Hauptstadt Bogotá eingefunden, um gegen die geplante Landreform zu protestieren. Ein entsprechender Vorschlag wurde im Juli dieses Jahres von Ex-Präsident Juan Manuel Santos vorgelegt, ohne dass die indigenen Gemeinden des südamerikanischen Landes zuvor konsultiert wurden. Dies sieht die Verfassung Kolumbiens allerdings vor.
Stellvertretend für die zahlreichen Betroffenen skandierten die Demonstranten zu Beginn dieser Woche:"Das Land wird nicht verkauft, es wird erkämpft und verteidigt", und forderten die Rücknahme des Projektes für eine entsprechende Konsultation. Die Landreform ist ein grundlegender Bestandteil des Friedensabkommens zwischen der Guerilla-Gruppe Farc und der kolumbianischen Regierung. Die Notwendigkeit dieser Reform steht außer Frage, denn Kolumbien gilt als eines der Länder weltweit, in dem die Landverteilung am ungerechtesten ist. Eine entsprechende Reform wird in Zukunft sowohl über die Nutzung von Ressourcen als auch über die Vergabe von Landtiteln entscheiden. Besonders vor diesem Hintergrund fordern indigene im speziellen und ländliche Gemeinden im allgemeinen ein Mitspracherecht.
Schutz vor ökologischen Auswirkungen
Die Nationale Indigene Organisation Kolumbiens weist außerdem auf den notwendigen Schutz von Wäldern, Seen, Meeren und weiteren Landschaften hin, der alle Kolumbianer gleichermaßen betreffe. "Die Indigenen, Schwarzen, Afrokolumbianer und Bauern stellen sich nicht gegen die Entwicklung des Landes. Viele Bergbau- und Infrastrukturprojekte erzeugen aber irreparablen Schaden an Mutter Erde. Die Umweltzerstörung wird uns alle treffen", betonte auch die Organisation Connpueblos in einer offiziellen Mitteilung. (aj)