Indigene Kinder aus Sklavenarbeit befreit
In Mexikos südlichem Bundesstaat Chiapas hat die Polizei eine große Gruppe von Tzotzil-Indigenen befreit, die von einer Bande zu Sklavenarbeit gezwungen wurde. 63 Personen, darunter auch Kinder, seien in einer ärmlichen Unterkunft in der Stadt Oaxaca eingesperrt gewesen und zur Arbeit ohne Bezahlung gezwungen worden, berichtet das Nachrichtenportal „Telemundo20“ am Dienstag, dem 16. Oktober 2018.
Die Polizei habe bisher elf Bandenmitglieder verhaftet. „Nur Gott weiß wie sie dort alle gelebt haben“, sagte eine Nachbarin, entsetzt über die engen Wohnverhältnisse. In der kleinen Hütte hätten alle Gefangenen unter „unmenschlichen Bedingungen“ ausgeharrt, so die Behörden. „Immer kam ein Kleintransporter und brachte sie zur Arbeit“, beschrieb eine weitere von „Telemundo20“ befragte Nachbarin den Alltag der befreiten Tzotzil.
Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen hätten auf Kreuzfahrtschiffen betteln und Waren an Autofahrer verkaufen müssen. „Es ist eine Tatsache, dass der Menschenhandel mit dem Zweck der Arbeitsausbeutung in unserem Land zugenommen hat“, erklärt Juan Martín Pérez vom Netzwerk für Kinderrechte. In Mexiko würden 22 Millionen Kinder und Jugendliche in Armut leben. Indigene werden am häufigsten versklavt, acht von zehn Mexikanern indigener Herkunft leben in Armut. (bb)