Indigene Frauen fordern Ende der Ausbeutung im Amazonas
In der ecuadorianischen Hauptstadt Quito fordern zahlreiche indigenen Frauen das Ende der Ölförderung und des Bergbaus im Amazonasgebiet. Sie campieren bereits seit einer Woche vor dem Präsidentenpalast, um ein Gespräch mit dem Staatsoberhaupt des Landes, Lenín Moreno zu erwirken. Als einen ersten Erfolg können die Demonstranten, unter denen sich auch Mitglieder der Konföderation Indigener Gemeinden des Amazonas von Ecuador (Confeniae) befinden, ein Gespräch mit dem Staatsekretär Sebastian Roladan am 16. März verbuchen. Darüber hinaus ist ein Treffen mit Moreno für den 22. März vorgesehen.
Neues Gesetz nicht umfassend
Der Auslöser für den andauernden Protest bot die Verabschiedung eines neuen Reformpakets am 13. März 2018, das die Entwicklung der Amazonasregion vorantreiben soll. Darin ist unter anderem vorgesehen, dass vier Prozent von jedem geförderten Barrel Öl in die Verbesserung der sozialen Infrastruktur investiert werden. Darüber hinaus sind Entschädigungszahlungen für Menschen vorgesehen, die aufgrund des Ressourcenabbaus und der damit in Verbindung stehenden Verunreinigungen krank werden.
Die Frauen aus dem Amazonasgebiet hingegen fordern ein endgültiges Ende der Ausbeutung ihrer Heimat. „Wir sind die Beschützer des Dschungels“, sagte die Repräsentantin Nina Gualinga gegenüber der Presse. Die Aktivisten berichten, neben den verheerenden Auswirkungen auf ihren Lebensraum durch die Großprojekte, von sexuellen Übergriffen und Angriffen auf Mitglieder ihrer Gemeinden. Sie verlangen von der Regierung Ecuadors eine schnelle und lückenlose Aufklärung dieser Verbrechen.
Die Demonstranten werfen Moreno weiterhin vor, er habe sich nicht an sein Versprechen vom Dezember 2017 gehalten, bereits vergebene Konzessionen zurückzuziehen und neue nur nach der Konsultation mit den ansässigen Bevölkerungsgruppen zu vergeben. Dies ist eigentlich durch die Verfassung Ecuadors vorgeschrieben. (aj)
Kampagne "Zukunft Amazonas"
Der Klimawandel und die rücksichtslose Ausbeutung von Rohstoffen zerstören die Lebenswelt der indigenen Völker Lateinamerikas. Darin sind auch deutsche Unternehmen beteiligt. Um diese Entwicklung zu stoppen, hat das kirchliche Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat gemeinsam mit dem Netzwerk Repam und anderen internationalen Organisationen Forderungen aufgestellt. Zu den Forderungen: